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Unbekannter Täter überfällt Tipico-Wettbüro - Fahndung mit Hubschrauber bleibt erfolglos

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Von: Volker Ufertinger, Peter Schiebel

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Der Tatort: Im Tipico-Wettbüro an der Kaiser-Wilhelm-Straße 2 kann man auf alle möglichen Sportarten tippen – vor allem auf Fußball.
Der Tatort: Im Tipico-Wettbüro an der Kaiser-Wilhelm-Straße 2 kann man auf alle möglichen Sportarten tippen. © Peter Schiebel

Ein bewaffneter Mann hat am Sonntagabend das Tipico-Wettbüro an der Kaiser-Wilhelm-Straße überfallen. Alles ging sehr schnell. Die Beute liegt im fünfstelligen Bereich.

Starnberg – Am Tag danach weist rein äußerlich nichts auf die dramatischen Ereignisse hin, die sich am Vorabend abgespielt haben. Über die acht Bildschirme im Tipico-Wettbüro an der Kaiser-Wilhelm-Straße in Starnberg flimmern am Montagnachmittag Sport-Infos und Wett-Quoten, die Wett-Automaten und der Kühlschrank mit den nicht alkoholischen Getränken sind in Betrieb, und hinter dem Tresen sitzt ein freundlicher Mitarbeiter. Der 45-Jährige ist kurzfristig für seinen Kollegen eingesprungen. „Er steht noch unter Schock“, sagt der Mitarbeiter. Sein Kollege ist am Sonntagabend kurz vor 21 Uhr von einem bislang unbekannten, bewaffneten Täter überfallen worden.

Der Täter hatte eine Pistole und eine blaue Tüte dabei

Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilt, betrat zur Tatzeit eine vermummte Person das Wettbüro, bedrohte den Angestellten mit einer Pistole und forderte ihn auf, das Bargeld aus der Kasse und dem Tresor zu übergeben. „In Sekundenschnelle ließ der Täter die erlangte Gesamtbeute in Höhe eines fünfstelligen Betrags in eine mitgebrachte, blaue Tüte verschwinden und flüchtete dann in unbekannter Richtung“, heißt es in der Mitteilung. Die sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen, bei denen auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kam, führten nicht zum Erfolg. Der Täter wurde nicht gefasst.

Beim Italiener nebenan hat man nichts mitgekriegt

Der Zeitpunkt des Überfalls dürfte kein Zufall gewesen sein. Wie man in der Szene weiß, wird in der Regel am Samstag und am Sonntag am meisten gewettet. Die Tatsache, dass alles sehr schnell ging, weist darauf hin, dass der Täter gut vorbereitet war und die Filiale, die es seit 2016 gibt, ausgekundschaftet hat, möglicherweise mit einem Komplizen. Die Gäste des benachbarten Restaurants La Vineria jedenfalls haben erst das große Polizeiaufkommen mitgekriegt. „Wir hatten keine Ahnung, was los war“, erzählt Chef Luca Aspirandi. Irgendwann im Laufe des Abends wollte ein Mitarbeiter rübergehen und im Wettbüro Kleingeld wechseln. Aber die Polizei verwehrte den Zutritt. „Da ist uns klar geworden, dass das etwas mit Tipico zu tun haben muss.“

Der Inhaber hält sich extrem bedeckt

Der Inhaber des Büros, ein Münchner Unternehmer, hält sich im Gespräch mit dem Starnberger Merkur bedeckt. Er will nicht namentlich genannt werden und nennt auch keine Details. Nach seiner Auskunft ist das Starnberger Wettbüro das einzige, das er betreibt. Er war es auch, der nach dem Überfall den Angestellten nach Hause gefahren hat. „Er hat sich dann schon wieder beruhigt.“ Wie es ihm aktuell geht, weiß er nicht. „Die Polizei hat sein Handy beschlagnahmt.“ Den Angestellten hatte der bewaffnete Täter in einen Nebenraum gesperrt, er konnte sich selbst befreien.

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Den flüchtigen Täter beschreibt die Polizei wie folgt: Er ist männlich, schlank und 1,75 Meter groß. Zum Zeitpunkt der Tat trug er eine schwarze Sturmhaube, eine schwarze Jogginghose und einen schwarzen Kapuzenpulli. Er war mit einer Pistole bewaffnet, außerdem trug er rote Handschuhe und eine blaue Tüte bei sich. In die Karten dürfte ihm gespielt haben, dass es an der Stelle am Sonntagabend besonders dunkel ist: Das Café rechts daneben hat zu, die Schneiderei links auch, und die Leuchtreklame muss irgendwann aus Energiespargründen abgestellt werden. Zeugen werden gebeten, Beobachtungen bei der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck unter (0 81 41) 61 20 zu melden. Der Überfall wurde von einer Videokamera aufgezeichnet.

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