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Unwetter am Pfingstmontag: Boot kentert -  tischtennisball-große Hagelkörner sorgen für Schäden

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Wie wild tobte das Unwetter am Wörthsee - die Hagelkörner schlugen wie Geschosse im Wasser ein. © privat

Schwere Unwetter haben im Landkreis Starnberg größere Schäden angerichtet. Teilweise wurden Autos demoliert - durch tischtennisball-große Hagelkörner.

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18.38 Uhr: Keine Meldungen gingen beim Bayernwerk ein: Manuel Köppl, Sprecher des Netzbetreibers, sagt: „Wir hatten im Landkreis Starnberg keine Stromausfälle. Trotz der Wetterlage, die Kollegen waren überrascht.“

15.11 Uhr: Vom Hagel verschont blieb der Starnberger See – und damit auch die DLRG Pöcking-Starnberg. Ihre Kräfte mussten aber wegen des starken Sturms mehreren gekenterte Seglern helfen, berichtet DLRG-Chef Chef Walter Kohlenz. „Es haben sich auch noch ein paar Boote losgerissen – aber alles relativ unspektakulär“, sagt er.

14.44 Uhr: Mit der Befestigung nehmen es einige Bootsbesitzer nicht allzu genau: Das stellte Maximilian Mantz von der Wasserwacht Herrsching gerade am Montag fest. „Viele kontrollieren die Ketten an den Bojen nicht regelmäßig. Die Glieder sind durchgescheuert, und die Ketten reißen dann leicht“, sagt er. So geschah es zum Beispiel bei einem Segelschiff nahe Wartaweil. Der größte Einsatz für die Herrschinger Retter: Sie befreiten ein stark unterkühltes Paar. Ihr Segelschiff war am Rieder Eck gekentert.

Ein Segler harrte mit seiner Frau am Montag eine Stunde lang im Hagelsturm auf seinem Boot aus. Er kritisiert die späte Sturmwarnung am Ammersee, berichtet Merkur.de.

Wir halten Sie in unserem aktuellen Wetter-Ticker immer auf dem Laufenden. 

Versicherungen kündigen Sammel-Hagelbegutachtungen an

14.07 Uhr: Die Autos mit Dellen und kaputten Windschutzscheiben werden demnächst Schöange stehen: Einzelne Versicherungen haben auf Nachfrage unserer Redaktion Sammelbegutachtungen im Landkreis angekündigt. Sie mieten Hallen oder andere passende Orte an, der Hagelschaden wird - zumindest bei der Allianz - dann per Digitalscanner erfasst.  

12.48 Uhr: Das Unwetter sorgte auch auf der A96 für Chaos. Die beiden Tunnel Etterschlag und Eching wurden wegen Wasser auf der Fahrbahn in den Röhren kurz nach 18 Uhr für den Verkehr gesperrt. Die Rettungskräfte wurden bei der Anfahrt zum Tunnel Etterschlag behindert. Wie die Polizei mitteilt, wollten sie prüfen, ob der Tunnel wieder für den Verkehr freigegeben werden kann. Allerdings blockierte ein Fernlinienbus die Rettungsgasse. Der Fahrer wollte auf diesem Weg bis zur nächsten Rettungsgasse fahren, um die Wartezeit im Stau zum umgehen.

Nachdem der Etterschlager Tunnel wieder freigegeben wurde, kam der Polizei auf der Anfahrt zum Tunnl Eching im Bereich der Anschlussstelle Inning ein Wohnmobil mit Pferdeanhänger sowie zwei Autos entgegen. Diese haben „offensichtlich wegen der Tunnelsperre am Tunnel Eching“ gewendet und sind „entgegen der Fahrtrichtung bis zur Anschlussstelle Inning“ zurückgefahren. Erst nachdem die Geisterfahrer von der Autobahn gelotst wurden, konnte die Polizei bis zum Tunnel fahren.

Und womöglich kommt Bayern auch am Dienstag nicht zur Ruhe - der DWD warnt erneut vor Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Nach Unwetter im Landkreis Starnberg: S8 fährt wieder durch

12 Uhr: Die S8 fährt seit eben wieder bis Herrsching durch. Die Oberleitungsschäden sind behoben. 

11.04 Uhr: Die S 8 fährt nach wie vor nicht bis nach Herrsching. Alle Züge enden in Weßling. Die restliche Strecke wird von einem Schienenersatzverkehr bedient. 

Update von Dienstag, 11. Juni, 10.40 Uhr: Überall wird aufgeräumt, insbesondere in den am meisten betroffenen Gemeinden wie Inning, Hechendorf und Herrsching. Der DWD hat eine neue Vorwarnung herausgegeben, die vor allem das östliche Oberbayern betrifft und von Dienstag, 17 Uhr, bis Mittwoch, 3 Uhr, gilt. Der Landkreis Starnberg ist weiter teilweise betroffen - es sind Starnberg und Berg, Gauting, Gilching und Weßling erfasst sowie Krailling. 

Unwetter im Landkreis Starnberg: Die Meldungen von Dienstag, 10. Juni

20.45 Uhr: Die Aufräumarbeiten dauern an. Die Tunnel der A 96 sind wieder frei, der Verkehr fließt aber eher zäh. Die S 8 fährt zwischen Pasing und Herrsching nicht, es gibt einen Ersatzverkehr. Ob die S-Bahn am Dienstagmorgen wieder normal verkehr, ist derzeit noch offen. Die S 6 fährt mit Verspätungen. 

Umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller im Landkreis Starnberg

19.25 Uhr: Die Lage beruhigt sich langsam. Die Feuerwehren vor allem im Westen des Landkreises Starnberg sind aber nach wie vor im Einsatz - wegen vollgelaufener Straßen wie dreimal in Herrsching, wegen umgestürzten Bäumen oder abgebrochenen Ästen und dergleichen. Vor Herrsching ist ein Segelboot gekentert, weswegen die Feuerwehr dort eine Ölverschmutzung bekämpft. Über Verletzte liegen bisher keine Berichte vor. 

Ein weiteres Video, diesmal vom Wörthsee, zeigt die Gewalt des Unwetters: 

19.06 Uhr: Die Unwetterwarnungen wurden seitens des DWD aufgehoben - für den Landkreis Starnberg. Das Unwetter zieht derzeit Richtung Niederbayern.

19.05 Uhr: Zahlreiche demolierte Autos, einige überflutete Straßen, eine Reihe von Einbruchsalarmen durch den Hagel - die Herrschinger Polizei hat derzeit viel zu tun. Eine genaue Übersicht über die Schäden liegt noch nicht vor - was verständlich ist. 

18.55 Uhr: Wie stark die Unwetter waren, zeigen die Niederschlagsmengen. Am Westufer des Ammersees fielen binnen einer Stunde 27 Liter je Quadrameter, in Andechs lediglich neun. Andechs lag südlich der Bahn des Unwetters - im Nordwesten des Landkreieses dürfte es ebenso viel geregnet haben wie am Westufer. Schäden und Chaos richtete das Gewitter auch beim Strandmarkt in Herrsching an - Details sind noch offen. 

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Groß wie Tischtennisbälle: Hagelkörner aus Gilching. © Peter Schiebel

18.45 Uhr: Geht es nach dem Regenradar, ist das Schlimmste für den Landkreis Starnberg erstmal vorbei. Die Unwetterwarnungen gelten aber weiter. Stark betroffen war auch der Landkreis Fürstenfeldbruck. 

Unwetter im Landkreis Starnberg: Feuerwehr im Dauereinsatz

18.35 Uhr: Immer mehr Schäden durch die Unwetter werden bekannt. So haben einige Solaranlagen den Hagel nicht überstanden. Zum Teil wurden auch Dachfenster durchschlagen. Stellenweise stehen Straßen unter Wasser. 

Wie schlimm es war, zeigt dieses Video:

18.20 Uhr: Die Kreisbrandinspektion hat noch keine Übersicht über die Einsätze. Schwerpunkte seien die nordwestlichen Gemeinden, sagte Kreisbrandinspektor  Anton Graf an Anfrage. Stark betroffen vom Hagel war auch Inning; dort sind Glasdächer beschädigt oder zerstört worden. 

Gilchings Feuerwehrkommandant Robert Strobl fuhr sicherheitshalber gleich ins Gerätehaus am Starnberger Weg, wo sich auch schon weitere Kameraden auf mögliche Einsätze vorbereiteten. Allerdings: Die Gilchinger Helfer wurden bis 18.15 Uhr zu keinem einzigen Einsatz gerufen. Dafür gab es für Strobl nach der Ankunft zu Hause eine böse Überraschung: „Wir haben Dellen im Auto, und die Solaranlage hat es kaputt gehauen“, erzählt der Kommandant im Gespräch mit dem Starnberger Merkur.

Hagel beschädigt im Landkreis Starnberg mehrere Autos 

18.10 Uhr: Die Hagelkörner haben offenbar reihenweise Autos demoliert in einer Schneise von Herrsching über Hechendorf bis Gilching. Mehrere Feuerwehren sind im ganzen Landkreis unterwegs, wegen umgestürzter Bäume und Überflutungen. 

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Schäden gab es überall - wie an diesem Fahrzeug in Hechendorf. © Hanna von Prittwitz

18.05 Uhr: Zwischen Herrsching und Weßling ist ein Baum in die Oberleitung der S-Bahn gestürzt. Die Strecke ist gesperrt. „Die S-Bahnen aus Richtung München-Pasing verkehren bis Neugilching und enden dort vorzeitig. Aktuell arbeiten wir daran, schnellstmöglich einen Schienenersatzverkehr für Sie einzurichten“, heißt es beim Störmelder der Bahn. 

Update 18 Uhr: Derzeit tobt ein Gewitter über Starnberg, in Gilching regnet es nur noch stark. Der Verkehr auf allen Straßen ist ins Stocken geraten, auf den Autobahnen fast komplett. Verstärkt wird der Stau durch Ausflügler, die natürlich nach Hause wollen. Vor Starnberg aus Richtung Süden reicht der Stau mehrere Kilometer zurück. Überall besteht Aquaplaning-Gefahr. Die A 96 wurde inzwischen in beiden Richtungen gesperrt, weil Wasser in den Tunnel Eching drückt. 

Erstmeldung: Unwetter fegt über Landkreis Starnberg - Hagel und Starkregen

Starnberg- Die Warnung war berechtigt: Über den Ammersee ziehen seit dem späten Montagnachmittag Unwetter hinweg - betroffen sind auch Gilching und Teile des Starnberger Sees. In einigen Orten hat es gehagelt, teils murmelgroß oder größer. 

Ein Unwetter zog von Südwesten über den Ammersee und Gilching hinweg Richtung Fürstenfeldbruck. Zunächst hatte es den Anschein, die Gewitter bleiben westlich des Ammersees, änderten dann aber ihre Bahn. Für den Landkreis gilt die höchste Unwetterwarnstufe, auch Katwarn hat ausgelöst.

Nach Angaben der Seite kachelmannwetter.com betrug die Größe der Hagelkörner mehr als vier Zentimeter. Aus Hechendorf und Gilching kamen Meldungen, wonach die Hagelkörner zum Teil groß wie Tischtennisbälle waren. Sturmböen erreichten in Herrsching bis zu Windstärke 10. Meist dauerte das Unwetter nur wenige Minuten, dann ging es in Regen über.

Zunächst lagen keine Berichte über größere Schäden vor. Vereinzelt stürzten Bäume um. 

Starkregen und Hagel: DWD hatte für Landkreis Starnberg gewarnt

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte eine Vorwarnung herausgegeben: „Ab dem Nachmittag entwickeln sich kräftige und organisierte Gewitter. Sie werden begleitet von teils großem Hagel (Korngrößen 3 bis 5 cm), heftigem Starkregen zwischen 25 und 40, lokal auch um 50 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit sowie schweren Sturmböen bis 100 km/h. Einzelne orkanartige Böen bis 110 km/h können auftreten. Die Gewittertätigkeit hält zum Teil bis in die Nacht zum Dienstag hinein an. Diese Vorabinformation wird bei Bedarf angepasst.“ Der Landkreis Starnberg liegt innerhalb der Zone, allerdings nicht komplett - der Osten ist ausgenommen, also etwa Berg. Die Vorwarnung gilt von Montag, 16 Uhr, bis Dienstagmorgen 3 Uhr. 

Kaputte Autos und zersplitterte Fensterscheiben - in Sekunden hatte das Unwetter in München und dem Umland eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Doch wer zahlt den Schaden?

Der Hagelsturm vom Montag war nicht nur für Menschen gefährlich, auch Tiere sind zu Schaden gekommen. Rehe, Vögel und Pferde etwa. 

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