in Hand. Aus der Zeit gefallene rechtliche Verordnungen ermöglicht Kommunen sich aus der gesellschaftlich gebotenen Verantwortung zu stehlen. Sie verweigern Tieren in Not die Hilfe, indem sie sich an den Kosten nicht beteiligen.
Das betrifft die große Mehrheit der im Tierheim versorgten Notfälle und führt zu finanziellen Defiziten. 90 % der Kosten müssen durch Spender, und dem Einsatz engagierter Ehrenamtlicher, erbracht werden. Dabei wäre eine faire Teilung wirklich geboten. Aktuell werden von den Kommunen im Landkreis Starnberg die notwendige Kostenbeteiligung von 50 % abgelehnt. Gerade einmal ca. 25 % sind angeboten.
Natürlich sind die Zeiten auch für die Öffentliche Hand herausfordernd. Doch selbst in wirtschaftlich besseren Zeiten war die Situation nicht viel anders, teilweise noch schlechter. Ein Grundproblem liegt darin, dass Tiere nicht als leidensfähige Lebewesen in Not, sondern als „Sache“ eingestuft werden. Wie ein verlorener Schlüsselbund, oder eine aufgefundene Brieftasche. Nur hierfür fühlen sich viele Kommunen, in ihrer gesetzlichen Verpflichtung ein Fundbüro vorhalten zu müssen, verantwortlich. Gibt es also ein „Fundtier“, müsste es genaugenommen dort auch abgegeben werden. Nur gut, dass das Tierheim für die Kommune diese Aufgabe übernimmt.
Leider bedeutet Tierheimarbeit aber viel mehr, als nur eine entlaufene Katze aufzunehmen und ihrem Besitzer zurückzugeben. Ob verletzte und kranke Tiere, kleine Wildtiere, Tiere, die aufgrund gesellschaftlicher Fehlentwicklungen ihr Zuhause verlieren – alle landen am Ende im Tierheim. Dazu kommen die immensen Kostensteigerungen unserer Zeit. Das wollen die meisten Rathäuser, von einigen Ausnahmen abgesehen, aber nicht wissen. Sie verweigern eine weitergehende Unterstützung. Die angebotene Kostenbeteiligung von Kommunen und Landkreis beläuft sich auf € 1,90 pro Einwohner/Einwohnerin und Jahr. Um eine 50 %-ige Kostenbeteiligung zu gewährleisten müssten aber jährlich jeweils € 3,50 aus den Gemeindekassen fließen.
Liebe Leserinnen und Leser,
der Inhalt dieses Artikels entstand in Zusammenarbeit mit unserem Partner. Da eine faire Betreuung der Kommentare nicht sichergestellt werden kann, ist der Text nicht kommentierbar.
Die Redaktion