1. Startseite
  2. Lokales
  3. Starnberg
  4. Tutzing

Gymnasium-Digitalisierung schreitet voran

Erstellt:

Von: Laura Forster

Kommentare

Seit 2020 ist der Landkreis Starnberg Träger des Tutzinger Gymnasium. Nun investiert er rund 800 000 Euro in die Digitalisierung.
Seit 2020 ist der Landkreis Starnberg Träger des Tutzinger Gymnasium. Nun investiert er rund 800 000 Euro in die Digitalisierung. © Landkreis Starnberg

Der Landkreis investiert rund 800 000 Euro in die weitere Digitalisierung des Gymnasiums Tutzing. Die Generalsanierung wird allerdings noch einige Jahre auf sich warten lassen.

Tutzing – Die Generalsanierung des Gymnasiums Tutzing wird um mehrere Jahre verschoben, doch vor allem die Digitalisierung der Schule soll deshalb nicht auf der Strecke bleiben. Der Landkreis will in den nächsten zwei Jahren rund 800 000 Euro dafür ausgeben. Das hat der Kreisausschuss beschlossen.

Dass die Finanzlage des Landkreises nicht allzu rosig ausschauen wird, ist spätestens seit den vergangenen Haushaltssitzungen bekannt. Dort wurde auch beschlossen, dass neben dem Neubau der Fachoberschule (FOS) in Starnberg die Generalsanierung des Gymnasiums Tutzing auf die Zeit nach 2026 verschoben wird. Trotzdem will der Landkreis in den kommenden zwei Jahren in die Digitalisierung von mehreren Klassenzimmern investieren – auch wenn das auf lange Sicht doppelte Kosten verursacht. Das haben der Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur, der Bauausschuss sowie der Kreisausschuss in der Sitzung am Dienstagnachmittag einstimmig beschlossen.

Laut Kreiskämmerer Stefan Pilgram sieht der „Lehrplan plus“ für Gymnasien insbesondere in den Jahrgangsstufen 10 bis 13 die Vermittlung digitaler Kompetenzen vor. Hinzu kommt, dass derzeit die Unterrichtsvor- und nachbereitungen für die Lehrkräfte erschwert werden, da an der Schule keine einheitliche Ausstattung der Klassenzimmer herrscht – in manchen Räumen gibt es noch Kreidetafeln oder einen nicht interaktiver Beamer statt interaktiver Großbilddarstellung. Lediglich Dokumentenkameras stehen der Schule seit Übernahme der Sachaufwandsträgerschaft des Landkreises in allen Klassenzimmern zur Verfügung, heißt es in der Sitzungsvorlage. Neben den Kameras hat der Kreis, der die Schule 2020 von der Gemeinde Tutzing übernommen hat, bereits im Vorgriff auf die Generalsanierung und im Zuge des Förderprogramms „Digitalbudget“, den gesamten Nordbau digitalisiert. Kosten: 1,3 Millionen Euro. Dazu zählen flächendeckendes Wlan, neue Lehrer-PCs und eine interaktive digitale Großbilddarstellung in den Unterrichtsräumen.

Gleiche Bedingungen in allen Trakten

Künftig sollen die Schüler und Lehrer aber auch im Südbau digital arbeiten können. Dies soll in zwei Ausbaustufen, aufgeteilt auf zwei Jahre, passieren. Für insgesamt 405 000 Euro (vorgesehen im Haushalt für 2023) soll der südliche Teil bis spätestens Anfang 2024 mit einer flächendeckenden Wlan-Nutzung sowie weiteren zehn voll digitalisierten Klassenzimmer, neuen Lehrer-PCs und einer Großbilddarstellung ausgestattet werden. Zusätzlich soll ab der zehnten Jahrgangsstufe die Nutzung von Tablets zu Unterrichtszwecken möglich sein, so Kämmerer Pilgram.

Außerdem entspricht die aktuell vorhandene Verkabelung im Gymnasium nicht mehr dem Stand der Technik – es gibt keine HDMI-Anschlüsse – und müsste im Fall einer Übergangslösung bis zur Generalsanierung erneuert werden. Die Kosten für die zweite Ausbaustufe liegen bei 395 000 Euro und sollen 2024 in den Kreishaushalt eingeplant werden. Mit einer Förderung der beiden Projekte ist nicht zu rechnen, dafür jedoch mit doppelten Kosten, denn die Leitungen und Installationen können im Zuge der Generalsanierung nicht erhalten bleiben – und die Planungsleistungen müssen zum Teil doppelt vergütet werden. Laut Verwaltung liegt der Betrag bei insgesamt rund 206 000 Euro. Mit diesen beiden Maßnahmen soll die Digitalisierung des Gymnasiums bis zur Fertigstellung der Generalsanierung abgeschlossen sein. Nur der turnusmäßige Technikaustausch soll weiter erfolgen.

Kooperation mit Realschule?

Britta Hundesrügge (FDP) freute es, dass sich der Kreis so intensiv mit der Digitalisierung beschäftige. Sie schlug vor, Kontakt mit der Benedictus-Realschule Tutzing aufzunehmen, da diese in Sachen Internet und Wlan mit einem ortsansässigen Unternehmen zusammenarbeite. Landrat Stefan Frey notierte sich den Vorschlag, merkte jedoch an, dass der Kreis an das EU-weites Ausschreibungsverfahren gebunden sei.

Neben der Digitalisierung der Schule haben sich der Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur, der Bauausschuss sowie der Kreisausschuss in der Sitzung am Dienstag mit dem aktuellen Sachstand zum Gymnasium Tutzing und der von Seiten des Landkreises geplanten weiteren Maßnahmen, die zusammen mit Schulleitung und Elternbeirat erarbeitet wurden, beschäftigt. Landrat Stefan Frey betonte, dass die Förderschädlichkeit (Verlust von Fördermitteln durch vorzeitigen Beginn, beispielsweise) ein wichtiges Thema sei: „Es macht keinen Sinn, jetzt bestimmte Dinge anzugehen, damit wir später bei der Generalsanierung auf den Kosten sitzen bleiben.“

Deshalb wird beispielsweise das Turnhallendach weiterhin mit Folien gesichert, auch eine neue Heizung soll vor der Generalsanierung nicht eingebaut werden. Dafür plant der Landkreis mit rund 45 000 Euro für einen Umbau des Ausgangs ins Freie im Untergeschoss des Südbaus bezüglich der Fluchtwege bei Feuer. Außerdem sollen die Vorhänge im Südbau überarbeitet und punktuell erneuert werden, genauso wie defekte Fenster und Türen. Es soll auch ein zweiter Kopierer für die Lehrkräfte bereitgestellt werden.

Auch interessant

Kommentare