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Partnerbörse Evangelische Akademie Tutzing: Ehepaar lernte sich vor 43 Jahren während Tagung kennen

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Von: Laura Forster

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Heute lebt das Ehepaar glücklich in der Nähe von Hamburg und hat vier Söhne.
Heute lebt das Ehepaar Andreas Bierling und Sabine Oxner-Bierling glücklich in der Nähe von Hamburg und hat vier Söhne.  © privat

Die Evangelische Akademie in Tutzing, die heuer ihr 75-jähriges Bestehen feiert, ist für vieles bekannt – aber nicht als Partnerbörse. Andreas Bierling und seine Frau Sabine haben sich bei einer Veranstaltung 1979 kennen und lieben gelernt. Einfach war ihr Weg jedoch nicht.

Tutzing – Er ist eine Art zweiter Hochzeitstag für Andreas Bierling und Sabine Oxner-Bierling (beide 63). Am 10. Februar vor 43 Jahren lernten sich die beiden während eines Seminars der Evangelischen Akademie Tutzing kennen, die heuer ihr 75-jähriges Bestehens feiert, seitdem feiern sie das Datum. „Wir gehen gemeinsam essen oder schenken uns eine Kleinigkeit und schwelgen etwas in Erinnerungen“, sagt Andreas Bierling im Gespräch mit dem Starnberger Merkur.

Ehepaar lernte sich bei Tagung der Evangelischen Akademie vor 43 Jahren kennen

Die Evangelische Akademie ist seit Jahrzehnten ein Ort der Bildung. Regelmäßig kommen namhafte Persönlichkeiten und Experten ins Schloss Tutzing, um Seminare und Tagungen zu halten. Rund 100 Veranstaltungen gibt es pro Jahr, eine davon lautet „Abitur – und dann?“. Und an genau diesem Kurs hat das heutige Ehepaar Bierling, damals 19 und 20 Jahre jung, teilgenommen. „Mein Papa hat mich damals zu dem dreitägigen Orientierungsseminar geschickt, obwohl ich erst im Jahr darauf mein Abitur gemacht habe“, erinnert sich Andreas Bierling. Ein Wink des Schicksals? Ohne die Entscheidung seines Vaters hätte der 63-Jährige seine Sabine vielleicht nie kennengelernt. „Sie ist mir sofort aufgefallen“, sagt er. Oxner-Bierling ergänzt: „Ich kann mich noch gut an seine laute Klappe erinnern.“

Kontakt hielt nach dem Seminar an der Evangelischen Akademie in Tutzing an

Beim gemeinsamen Abendessen kamen die beiden in Kontakt – und blieben es auch nach dem Seminar. „Wir waren ein Jahr lang zusammen“, so Bierling. Der gebürtige Vaterstettener hat in der Zeit sein Abitur gemacht, seine Freundin ein Studium der Kunstgeschichte aufgenommen. Danach endete erst einmal der gemeinsame Weg. „Ich sage mal so, es war der Leichtsinnigkeit eines jungen Mannes geschuldet“, räumt Bierling ein. Eine Freundschaft führten die beiden jedoch weiter. „Als meine Mutter starb, war Sabine da, und auch als sie an Morbus Crohn erkrankte, stand ich ihr zur Seite.“

Andreas Bierling und Sabine Oxner-Bierling haben sich vor 43 Jahren während eines Seminars der Evangelischen Akademie Tutzing kennengelernt.
Andreas Bierling und Sabine Oxner-Bierling haben sich vor 43 Jahren während eines Seminars der Evangelischen Akademie Tutzing kennengelernt. © privat

Zehn Jahre vergingen und die gebürtige Erdingerin und ihre Jugendliebe pflegten den Kontakt mal mehr, mal weniger – bis sich Oxner-Bierling dazu entschied, für einen Job nach Hamburg zu ziehen. Eine Art Ausweg, denn ihr Andreas schien sich noch nicht binden zu wollen. „Ich habe all meinen Freunden verboten, ihm zu sagen, wo ich bin.“ Bierling, der als Journalist arbeitete, fand es trotzdem heraus und besuchte Sabine Oxner-Bierling in Hamburg. Kurz drauf, an Weihnachten 1989, folgte die Verlobung, später die Hochzeit. Die beiden bekamen vier Söhne: Moritz, Ferdinand, Leopold und Gustav. „Wir haben alle nach Tutzing an die Evangelische Akademie geschickt, um an dem Seminar ,Abitur – und dann?‘ teilzunehmen“, sagt Bierling. „Doch die große Liebe, so wie wir, hat keiner gefunden. Dafür hatten sie eine tolle Zeit. Die Akademie ist ein Ort für den offenen Austausch, an dem interessante Menschen aufeinandertreffen.“

Seit Andreas Bierling und Sabine Oxner-Bierling in der Nähe von Hamburg wohnen, haben sie nicht mehr an einer Tagung im Schloss Tutzing teilgenommen. Das soll sich jedoch ändern. Das Ehepaar plant, sobald beide im Ruhestand sind, für eine kulturelle Weiterbildung Richtung Süden zu fahren. „Da werden bestimmt Erinnerungen wach.“

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