Weßling, Wörthsee und Seefeld sind für befestigten Weg für Radfahrer

Die Gemeinderäte in Weßling und Wörthsee haben sich in dieser Woche für die Befestigung des Steinebacher Weges entschieden, der vor allem von Radfahrern gern genutzt wird. Die Zustimmung der Gemeinde Seefeld fehlt noch, Bürgermeister Klaus Kögel ist jedoch optimistisch.
Weßling/Wörthsee/Seefeld – Aus dem unbefestigten Waldweg zwischen Weßling und Steinebach soll mittels einer Bitumendecke ein alltagstauglicher Radweg werden. Dafür haben sich die Gemeinderäte von Weßling und Wörthsee in dieser Woche ausgesprochen.
An schönen Tagen ist der Feldweg für Spaziergänger und Radler ein Traum – aber wehe, es regnet, schneit oder friert. Dabei gehört der Steinebacher Weg zum Alltagsroutennetz des Landkreises und ist Teil des Fernradwegs München-Bad Wörishofen. Besonders heikel ist der Moränenhügel auf dem 280 Meter langen Teilstück auf Wörthseer Flur. „Der Bereich ist nach Regenschauern stark ausgewaschen und es bilden sich Rinnen“, sagt Bürgermeisterin Christel Muggenthal. „Die Kombination aus Fahrbahnneigung und losem Kies führt zu hoher Sturzgefahr“, schildert Weßlings Bürgermeister Michael Sturm die Situation.
Neben Wörthsee sind Weßling mit einem 880 Meter langen Teilstück und Seefeld mit rund 920 Metern an dem Weg beteiligt. Der 150 Meter lange Bereich der Brücke an der Umfahrung ist bereits asphaltiert. Nun soll der Schotterweg mit „aufgespritztem heißem Flüssigbitumen“ alltagstauglich gemacht werden, wie Jakob Aumiller vom gleichnamigen Gartenbauunternehmen erklärt. „Das hat sich für Forstwege bewährt und ist die günstigste Lösung“, sagt er. „Und wenn ein Riss entsteht, kann man einfach wieder draufspritzen.“ Mit der Methode habe man seit etwa 40 Jahren auf dem Feldweg zwischen Steinebach und Güntering gute Erfahrungen gemacht. Auch Muggenthal ist begeistert. „Das geht schnell und unbürokratisch“, sagte sie am Mittwoch, als sich der Wörthseer Gemeinderat mit dem Weg beschäftigte.
Ausbau des Weges soll für mehr Sicherheit sorgen
Eine große Diskussion über die Notwendigkeit gab es dort nicht. „Eine Versiegelung ist zwar immer bedenklich“, sagte Florian Tyroller (Grüne). „Der derzeitige Zustand des Steilhangs ist aber wirklich gefährlich für die Radfahrer.“ Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für den Ausbau aus.
In Weßling war die Entscheidung am Tag zuvor mit 11:7 Stimmen gefallen. Martin Deuflhart (CSU) bekam beim Gedanken an asphaltierte Waldwege „Bauchweh“ und forderte wie auch Lukas Erlacher (SPD) eine Variante mit Kies. Dr. Birka Camerer (Grüne) hingegen stand der Befestigung positiv gegenüber, nachdem sie im Jahr 2017 noch dagegen gestimmt hatte, als der Ausbau schon einmal Thema war. Ihr leuchteten Michael Sturms Argumente ein. Er berichtete unter anderem von Berufstätigen, die die Strecke als Arbeitsweg nutzten, nach Regenfällen der Weg aber unattraktiv sei. Sturm hatte vor gut zwei Monaten Argumente gesammelt, als er mit Muggenthal und Seefelds Bürgermeister Klaus Kögel die Sachlage vor Ort in Augenschein nahm. Mit dabei waren auch Seefelds Bauamtsleiter Ralf-Peter Beutel sowie Gartenbauer Aumiller.
Rund 60000 Euro kosten entstehen, auf drei Gemeinden aufgeteilt
Die Kosten für den Ausbau werden auf etwa 30 Euro pro Meter geschätzt, wenn der Bauhof die Vorbereitung des Untergrunds übernimmt. Weßling müsste somit rund 22 000 Euro beisteuern, Seefeld wäre mit rund 28 000 Euro dabei, Wörthsee müsste rund 8000 Euro zahlen. Detaillierte Kosten und eventuelle Fördermittel will Weßlings Gemeindeverwaltung in einer der nächsten Sitzungen vorlegen. Eine Entscheidung in Seefeld steht noch aus. Er habe seine Gemeinderäte aber bereits „vorgewarnt“, sagt Bürgermeister Kögel. „Ich würde den Ausbau befürworten.“
Hohe Folgekosten fürs Schneeräumen, die Kögel befürchtet, sieht Jakob Aumiller im Übrigen nicht. Er sprach von einem „eingeschränkten Winterdienst“, statt Salz solle umweltverträglicherer Splitt gestreut werden. Und auch weitere Bedenken versucht er auszuräumen: Eine zusätzliche Verdichtung sei bei landwirtschaftlich genutzten Feldwegen nicht zu befürchten. mk/lf