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Christel Muggenthal kandidiert nochmal - ohne SPD

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Wörthsees Bürgermeisterin Christel Muggenthal will es nochmal wissen. © privat

Christel Muggenthal, 2014 Spitzenkandidatin der SPDD, möchte Bürgermeisterin der Gemeinde Wörthsee bleiben. Sie tritt 2020 jedoch als unabhängige Kandidatin an.

Wörthsee – Schon im Januar 2018 hat Wörthsees Bürgermeisterin Christel Muggenthal angekündigt, dass sie bei den Kommunalwahlen 2020 erneut kandidieren wolle. In diesen Tagen fanden die Wörthseer dazu Flyer in ihren Briefkästen. Das Überraschende: Die Sozialdemokratin Muggenthal kandidiert nicht, wie 2014, als Spitzenkandidatin der SPD. Das heißt auch: Sie muss sich Unterstützer suchen und braucht 120 Unterschriften.

„Bürgermeisterin für alle“, unter diesem Motto eröffnet die 64-jährige Muggenthal den Wahlkampf. Sie würde ihre Erfahrung und ihr Engagement gerne weiter für Wörthsee einbringen, schreibt sie in dem Flyer. Daher trete sie 2020 wieder zur Wahl an, „ohne eigene Liste, ohne Parteipolitik“. Sie lobt die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat, mit Bürgern und dem Rathausteam. Gemeinsam habe man viel voranbringen und umsetzen können. Und sie führt auf, was ihr besonders am Herzen liegt: der Bau einer weiteren Kindertagesstätte, die Entwicklung Wörthsees zur klimafreundlichen Kommune, die Fortführung des runden Tischs mit den Landwirten, Wohnbaukonzepte, die Wiedereröffnung des Kirchenwirts sowie möglicherweise die Umwidmung der Staatsstraße 2348 in eine Gemeindestraße. Mit ihrer Ansage ist Muggenthal früh dran. Weitere Kandidaten haben sich in Wörthsee bisher nicht aus der Deckung begeben. „Aber ich wollte die Themen frühzeitig besetzen. Sie liegen mir am Herzen.“

Die SPD habe sie schon vor Weihnachten darüber informiert, dass sie nicht für die Sozialdemokraten ins Rennen gehen würde. „Sie haben das verstanden.“ Die Entscheidung sei nach und nach in ihr gewachsen. Im Rückblick auf ihre sechsjährige Amtszeit habe sie festgestellt, „dass Parteipolitik im Gemeinderat nichts zu suchen hat“. Im Sitzungssaal habe man vornehmlich sach- und themenorientiert gearbeitet. „Es war mir wichtig, diesen Schritt zu gehen und ich dachte, dass es jetzt ein guter Zeitpunkt ist.“ Sie sehe den Flyer nicht nur als Werbung für ihre Person. „Er ist auch ein Angebot an die anderen, mit mir weiterzumachen.“ Dabei werden in Wörthsee nach der Kommunalwahl 20 statt 16 Gemeinderäte am Ratstisch sitzen – weil die Kommune mittlerweile mehr als 5000 Einwohner hat.

Dirk Berg-Schlosser, SPD-Vorsitzender in Wörthsee, bestätigte das Einvernehmen mit Muggenthal. „Aber damit fehlt uns natürlich ein Zugpferd“, bedauerte er. Der Ortsverein werde dennoch versuchen, eine Liste aufzustellen. Kein leichtes Unterfangen: die SPD hatte zuletzt einen Todesfall und Wegzüge beklagen müssen.

Nach ihrem Amtsantritt 2014 habe sie bald gewusst, dass sie sich erneut für das Amt bewerben werde, sagt Muggenthal. „Sechs Jahre sind keine lange Zeit.“ Es habe allein ein Jahr gedauert, um mit der Verwaltungsarbeit, den Verbänden und allem vertraut zu werden. Auch für den Kreistag werde sie sich erneut aufstellen lassen, und zwar für die SPD. „Ich finde es wichtig, über die Arbeit und Entscheidungen dort Bescheid zu wissen.“

Muggenthal lebt seit 1991 mit ihrem Ehemann Ingo in Wörthsee. Das Paar hat vier erwachsene Kinder und vier Enkelkinder. Der rote VW-Bus der Muggenthals ist nicht nur Dienstwagen, sondern auch Vehikel für Wanderreisen in nordische Länder wie Schottland und Irland, in diesem Frühsommer auch Frankreich. Muggenthal ist seit 13 Jahren Mitglied der SPD.

Laut Landratsamts-Sprecherin Barbara Beck muss Muggenthal nun zehn Wörthseer finden, die sich lose zusammentun und für sie unterschreiben. „Diese Liste wird im Rathaus geprüft.“ Im Anschluss braucht Muggenthal weitere 120 Unterzeichner. Muggenthal ist guter Dinge: „Ich bin zuversichtlich, dass das alles klappt.“

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