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Betreutes Wohnen in Bernried: Funktional, kompakt und wirtschaftlich

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Von: Bernhard Jepsen

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So sieht der Entwurf für das betreute Wohnen samt Tagespflege und Einrichtungen für das „Soziale Netz“ am Grundweiher (unten rechts) aus. © Skizze: Bernried

Die Planungen für das betreute Wohnheim laufen auf Hochtouren. Der Vorstand der „Ambulanten Krankenpflege Tutzing“ und der Gemeinderat haben sich geeinigt.

Bernried – Das betreute Wohnheim, das gegenüber dem Generali-Schulungszentrum direkt am Grundweiher entstehen soll, ist bis dato ein Projekt, das im Eiltempo abgewickelt wird. Nachdem klar war, dass die „Ambulante Krankenpflege Tutzing“ eine größere Erbschaft zugesprochen bekommen würde, hat es im Frühjahr erste Gespräche gegeben. Die Gemeinde erklärte sich bereit, ein zwischen Grundweiher und den ehemaligen „LVA-Häusern“ gelegenes Grundstück auf Erbpachtbasis zur Verfügung zu stellen. Im September wurde dann bereits ein Vorvertrag für das Gemeinschaftsprojekt abgeschlossen und im Oktober eine Mehrfachbeauftragung von Architekten gestartet. Die Light-Version eines Architektenwettbewerbs hatte die Krankenpflege zunächst abgelehnt, „doch bei uns in der Gemeinde ist das guter Brauch“, sagt Bürgermeister Josef Steigenberger: „Und wir haben dadurch auch ein besseres Endergebnis erhalten.“

Vier Architekturbüros hatten Vorschläge zur Gestaltung des betreuten Wohnheims eingereicht. Den Zuschlag in der Jury-Entscheidung erhielten „Höss, Amberg & Partner“ aus München. Wie es in der jüngsten Gemeinderatssitzung hieß, würde deren Entwurf keine bauliche Front zu den „LVA-Häusern“ schaffen, sondern zu den Nachbargebäuden vermitteln. Der vierstöckige Baukörper samt Atrium sei zudem „sehr funktional“ und würde Wohnungen gleichen Zuschnitts und gleicher Güte bereitstellen. Außerdem sei die Tagepflege optional erweiterbar und das Bauvolumen kompakt ausgestaltet, was wiederum zu einer guten Wirtschaftlichkeitsbewertung führe. „Der Entwurf hält die Kostengrenze gut ein“, erklärte Steigenberger in der Gemeinderatssitzung. Insgesamt wurde für das Projekt eine finanzielle Richtmarke von 8,2 Millionen Euro ausgegeben. Die Kosten sollen je zur Hälfte auf die Partner umgelegt werden. Natürlich hofft man auch auf staatliche Zuschüsse. 

Wichtige Unterstützung für Angehörige von Demenzkranken

Betreiber der Tagespflege (bis zu 18 Plätze) wird die Krankenpflege sein. Im Rahmen der 25 betreuten Wohnungen soll die Gemeinde bei zwölf Einheiten ein Belegungsrecht erhalten. Der durchschnittliche Mietpreis wird vermutlich bei etwa 8,50 pro Quadratmeter liegen. Laut Steigenberger ist speziell die Nachfrage für die Tagespflegeplätze extrem hoch. Selbige würden vor allem für Angehörige von Demenzkranken eine wichtige Unterstützung bei der häuslichen Pflege sein.

Doch das betreute Wohnheim soll noch viel mehr sein. Mit den in der Entwurfsplanung integrierten Einrichtungen (Büro und Veranstaltungsraum) für das „Soziale Netz Bernried“ soll ein „Treffpunkt“ für Senioren geschaffen werden: „So etwas hat es in dieser Form in Bernried noch nicht gegeben“, konstatierte Gemeinderätin Ingrid-Klemm-Beyer (ÜFW), die sich ehrenamtlich im „Sozialen Netz“ engagiert. Als weiterer Verfahrensschritt in der Projektplanung muss nun der gültige Bebauungsplan angepasst werden. Im Frühjahr 2019 soll schließlich der Bauantrag eingereicht werden und im Herbst der Startschuss für die Bauarbeiten am Wohnheim fallen.

Von Bernhard Jepsen

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