Hilfe in Ostukraine soll trotz russischer Invasion weitergehen - Caritas-Chef bittet dringend um Spenden

Thomas Koterba von der Caritas Weilheim-Schongau bittet dringend um Spenden für Notleidende in Ostukraine. Unter anderem mit Lebensmitteln und Heizmaterial sollen die Menschen im Krisengebiet trotz der russischen Invasion weiter unterstützt werden.
Landkreis – Im Ukraine-Konflikt, der am Donnerstag durch den Angriff russischer Truppen eskalierte, macht der Caritas-Kreisverband darauf aufmerksam, dass in der Ostukraine, wo schon seit 2014 Krieg herrscht, Menschen in großer materieller Not sind. Diese kämpften ums Überleben und seien dringend auf Hilfe angewiesen. Thomas Koterba, Geschäftsführer der Caritas Weilheim-Schongau, hat sich nun mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gewandt. „Vor allem in der jetzigen Situation brauchen wir dringend Spenden“, wird er in einer Pressemitteilung zitiert. Koterba pflege engen Kontakt zu Caritas International, heißt es.

Der kalte Winter und eine fehlende Versorgung seien für jene zur großen Bedrohung geworden, die in einem Bereich um die bisherige Frontlinie zwischen Separatistengebiet und ukrainischem Regierungsgebiet verblieben sind. Dazu kommt die Angst vor neuen Gefechten. „Die Menschen leben in Isolation und haben weder ausreichend Nahrungsmittel noch genug Heizmaterial“, so der Caritas-Kreisverband. „Es sind vor allem alte und kranke Menschen, die bis heute in zerbombten Baracken ausharren müssen. Ohne die mehrmals wöchentlichen Einsätze mobiler Caritas-Teams wären sie von jeglicher Grundversorgung abgeschnitten.“
Caritas verteilt in der Ostukraine auch Medikamente und finanziert Operationen
Die Caritas verteilt in der Region bislang nicht nur dringend benötigte Nahrungsmittel, sondern beliefert die Bevölkerung auch mit Briketts zum Heizen und mit Reparaturmaterial. Zudem gibt sie Geld und Geldkarten für den Kauf warmer Kleidung aus. Sie verteilt Medikamente und finanziert Operationen. Sozialarbeiter, Ärzte und Psychologen von den mobilen Teams der Caritas sind laut der Mitteilung für viele Menschen „die Einzigen, mit denen sie über ihre Erlebnisse sprechen können und die sich um ihre Gesundheit kümmern“. Auch Flüchtlingen, die das Krisengebiet verlassen haben, steht die Organisation zur Seite.
Mit Spenden, um die Koterba nun wirbt, können auch Landkreisbürger die Arbeit der Caritas in der Krisenregion unterstützen. Die Hilfstransporte dorthin sollen trotz der russischen Invasion weitergehen, wie der Kreis-Geschäftsführer am Donnerstag erfahren hat. Sie sollen allerdings dort ausgesetzt werden, wo Kriegshandlungen stattfinden. Schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine befanden sich die Caritas-Notfallteams im Osten des Landes – sie bestehen aus Hunderten Hilfskräften – angesichts der sich zuspitzenden Lage in Alarmbereitschaft.
Koterba: „Mir läuft es seit heute in der Früh eiskalt den Rücken runter“
Die Nachricht von der russischen Invasion hat Koterba tief getroffen: „Mir läuft es seit heute in der Früh eiskalt den Rücken runter“, sagte er dazu am Donnerstagvormittag.
Spenden für Hilfe in der Ostukraine werden erbeten auf das Konto von Caritas International mit der IBAN DE 88 6602 0500 0202 0202 02 (Stichwort „CY00050 Ukraine-Konflikt“).
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