Rogers, gebürtige Münchnerin, war 2018 vom Krankenhaus Agatharied nach Penzberg gewechselt. Sie war damals die erste Chefärztin innerhalb der Starnberger Kliniken. Als Ärztliche Direktorin will sie an die erfolgreiche Arbeit Brändles anknüpfen. Dieser habe „sehr gute Strukturen und Grundsteine“ gelegt, würdigt sie ihren Vorgänger. Rogers betont eine solide Basis und „hohe fachliche Kompetenz“, die das Penzberger Klinikum auszeichne. Insbesondere habe das Haus seinen Versorgungsauftrag für die Bevölkerung zu leisten. Allerdings: „Wir müssen auch den Spagat schaffen, konkurrenzfähig zu bleiben“, sagt Rogers.
Neue Abteilungen sind laut der Ärztlichen Direktorin nicht geplant, allerdings sei es ein Ziel, die Entwicklung „in Richtung Zentrenbildung“ voranzutreiben. Unter anderem ist Rogers seit zwei Jahren Koordinatorin für das Beckenbogenzentrum Starnberg/Penzberg, für das es wohl 2023 eine Zertifizierung geben soll. Ebenfalls angestrebt ist eine Zertifizierung zum Darmzentrum. Auch ein Zertifikat für ein Kompetenzzentrum für Leistenbrüche und Hermien ist ein Ziel. Zudem will Rogers die konzerninterne Zusammenarbeit – es gibt bereits Tumor- und Beckenbodenkonferenzen – ausbauen.
Bei allen fachlichen Zielen hat auch das Penzberger Klinikum mit dem Personalmangel in der Branche zu kämpfen. Es gilt Fachkräfte zu halten. Gerade im Pflegebereich gehe es um „Wertschätzung und Respekt“, weiß die Ärztliche Direktorin und schwärmt vom Haus als „ein Kleinod“ dank seiner kurzen Wege und dem familiären Umgang. Und eines will Rogers „unbedingt“ weiterführen: Die „Penzberger Sprechstunde“ für die Bevölkerung, die Brändle 2007 eingeführt hatte und die sich bis zur Corona-Zwangspause großer Beliebtheit erfreute.
Brändle zieht zum Abschied zufrieden Bilanz. „Wir sind auf einem hohen Niveau“, sagt er nach zwölf Jahren als Ärztlicher Direktor in Penzberg. Brändle hebt strategische Entscheidungen hervor, die in seiner Zeit getroffen wurden. Wichtig sei ihm immer die Grund-/Regel- und Notfallversorgung der Bevölkerung gewesen – aber ein Krankenhaus dieser Größe müsse immer auch Spezialgebiete anbieten, sagt er. „Als Klinik ist man nie fertig. Stillstand gibt es eigentlich gar nicht.“ Und so soll die Chirurgie in Penzberg nach seinen Worten „als klarer Schwerpunkt“ ausgebaut werden.