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Christkönigskirche: Sanierung verzögert sich - „Notreparatur“ an Orgel

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Von: Andreas Baar

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Schwerarbeit: Daniel Nagelmüller (l.) und Matthias Kaps arbeiten vorsichtig an der Windlade der Orgel in der Penzberger Christkönigskriche. © Andreas Baar

Penzberg - An der Orgel der Penzberger Christkönigskirche gab es eine „Notreparatur“. Doch die große Sanierung des Gotteshauses lässt auf sich warten.

Die Sanierung in der Penzberger Christkönigskirche schreitet voran. Jetzt wurde die Orgel auf Vordermann gebracht. Doch der Zeitplan beim Gesamtprojekt verzögert sich. Im Februar war es bei dem umfangreichen Vorhaben im 1951 geweihten katholischen Gotteshaus endlich los gegangen. Für die ersten Arbeiten am Dachstuhl wurde das Kirchendach für die Anlieferung der Holzbalken geöffnet. Nun waren die Orgelbauer angerückt: Das über 60 Jahre alte Instrument bedarf ebenfalls einer Überholung. Es ist eine erste „Notreparatur“, wie Kirchenpflegerin Margareta Drexel erklärt. 2300 alte Ledermembrane für die Orgelpfeifen wurden durch Polypel-Exemplare ersetzt. Zudem wurden die elektrischen Verbindungen zwischen Tasten und Pfeifen erneuert: Für den Brandschutz gibt es mehr Sicherungen. Am Freitagabend (24. März) meldete Pfarrer Bernhard Holz Vollzug. Kosten: rund 40.000 Euro.
Die Orgel braucht aber noch eine generelle Überholung. Doch das muss warten bis die Innenrenovierung der Kirche gemacht ist. Diese wird jedoch wohl heuer nicht mehr starten. In der Pfarrei hofft man, wenigstens die Kirchenelektrik 2023 angehen zu können, bislang gibt es aber noch keine Firmen.

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Fleißarbeit in der Penzberger Christkönigskirche: Simon Fleischer erneuert die alten Ledermembrane für die Luftzufuhr an die Orgelpfeifen. © Andreas Baar

1957 gebaut

Die Empore in der Christkönigskirche wurde zu einer mobilen Orgelbau-Werkstatt. Die Experten der Firma Kaps aus Eichenau bei München rückten an, um dem 1957 durch Josef Zeilhuber gebautem Instrument ein moderneres Innenleben zu verpassen. Zum einen wurden im Schwellwerk die alten, zum Teil beschädigten Ledermembrane für die pneumatische Anlage der Orgelpfeifen durch neue Polypel-Exemplare ersetzt – damit die Pfeifen wieder mit genug Luft versorgt werden und schön klingen.

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In die Jahre gekommen: Die elektrischen Drahtverbindungen der Orgelsteuerung. © Andreas Baar

Funkenflug drohte

Zum anderen wurden in der Windlade „Verschleißteile getauscht“, wie Firmenchef Matthias Kaps erläutert. Außerdem, und das ist wichtig, geht es an die Orgelelektrik im Spieltisch: Das spezielle elektropneumatische Instrument drohte wegen der spröden Ummantelung der dünnen Stromdrähte zwischen Tasten und Pfeifen gefährliche Funken zu sprühen. Bislang hänge die gesamte Orgel auf nur einer Sicherung, erklärt Experte Kaps. Bis diese bei einem Kurzschluss raus fliegt, hätten die Drähte gefährlich glühen können. Man werde nun die Strom-Sammelschienen in Gruppen einzeln absichern.

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Die Christkönigskirche in Penzberg wurde am 7. Oktober 1951 feierlich geweiht. © Andreas Baar

Spenden weiter nötig

Spenden für die Kirchensanierung sind möglich an: Katholische Kirchenstiftung Christkönig, Sparkasse Oberland, IBAN DE87 7035 10300032 5750 60, Stichwort „Spende für Kirchenrenovierung“. Weitere Infos gibt es unter Telefon 08856/92140 oder E-Mail an renovierung@christkoenig.de. Weitere Infos auch auf www.christkoenig.de.

Arbeiten schneller fertig als gedacht

Die Arbeiten gingen schneller voran als geplant. Am Freitagabend meldete Pfarrer Bernhard Holz Vollzug. Doch dies ist nur der erste Teil. Der Zweite wäre eine gründliche Überholung. sagt Kirchenpflegerin Margareta Drexel. Unter anderem gehören die Pfeifen ereinigt und die Orgel neu gestimmt. Es gibt noch keine Kostenschätzung. Und keinen Zeitplan: Denn gemacht werden kann dies erst, wenn die staubige Innenrenovierung der Kirche abgeschlossen ist. Doch die steht noch in den Sternen. Ob es heuer los geht ist für die Kirchenpflegerin nicht sicher. Sollten kurz vor Weihnachten Gerüste aufgestellt werden, „mache ich keinem eine Freude“, weiß Drexel. Eines ist klar: Der Innenraum wird der größte Brocken. Bei circa 500.000 Euro liegt der Ansatz, ohne Baugerüst. Und ohne Chorraum, für den weitere rund 130.000 Euro veranschlagt werden.

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Die Schalttafel in der Sakristei ist veraltet. © Andreas Baar

Firma für Elektrik fehlt noch

Aber vorher wird es damit nichts. Denn noch fehlt eine Firma für die Elektrik, die gehört nämlich davor und dringend saniert. Der Ansatz liegt bei rund 300.000 Euro. Bei der Ausschreibung gab es jedoch keine Angebote. Die Pfarrei startet nun ein einen neuen Anlauf. „Hoffentlich können wir es noch heuer machen“, meint Drexel. Eine gute Nachricht hat sie: Die Verstärkung des Kirchendachs ist fast fertig. Kosten wird sie zwar mit rund 120.000 Euro mehr als die angesetzten 88.000 Euro – aber dank neuem Gutachten deutlich unter dem ersten Ansatz von 500.000 Euro. „Wir sind sehr gut weg gekommen“, sagt die Kirchenpflegerin. Doch während man es bislang, auch dank Spenden und einem 40.000 -Euro-Zuschuss der Stadt stemmen konnte, muss die Pfarrgemeinde die Innenrenovierung komplett selber schultern.

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