„Das Helfen, das Gebrauchtwerden, das gefällt mir“ begründet Petra Sobotta ihr Engagement. „Für mich ist es eine Herzensangelegenheit.“ Eine Herzenssache, die sie mittlerweile ganz schön im Landkreis umher bringt. Als Frauenbeauftragte hat sie einiges zu tun. Sie ist Ansprechpartnerin, nimmt an Sitzungen teil, wirbt für die ehrenamtliche Sache, hat mit einer Internetseite auf der Homepage der Kreisbrandinspektion begonnen, arbeitete jüngst bei der „Langen Nacht der Feuerwehr“ mit, besucht Jahresversammlung wie neulich in Forst und Fahrzeugweihen wie in Seeshaupt und ist Schiedsrichterin im Bereich Ost. Sobotta spricht stolz von „Frauenpower“ bei den Wehren. „Sie starten auf allen Positionen durch.“
Für Ende Dezember 2021 verzeichnet die Statistik 3061 Aktiven bei den Wehren im Landkreis, davon waren 154 Frauen; hinzu kommen 51 weibliche Jugendliche. Macht einen Schnitt von 6,15 Prozent. Damit lag man unter dem Wert in Bayern (12,12 Prozent) und Oberbayern (9,99 Prozent). Doch Sobotta blickt positiv in die Zukunft. Immerhin wird ihre Liste an Frauen, die Ämter und Positionen bekleiden, immer länger. Circa 30 Personen sind es derzeit. Die Liste reicht von Kommandantin Abt in Penzberg über Franziska Weiß (2. Kommandantin in Wilzhofen), Katharin Kögl aus Eberfing (seit 2020 Kreisbrandmeisterin Ausbildungswesen), den Schiedsrichterinnen Nadine Carlichi (Unterhausen) und Petra Sobotta bis zu diversen Jugend- und Kassenwartinnen, zwei Feuerwehrärztinnen und der Schongauerin Martin Wieland (Schatzmeisterin im Kreis-Feuerwehrverband).
„Wir sind überall dabei“, sagt Frauenbeauftragte Sobotta denn auch durchaus selbstbewusst. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt. Denn es gibt noch Nachholbedarf.
Mehr Infos gibt es auf der von Petra Sobotta neu eingerichteten Internetseite für Frauen und Feuerwehr bei der Kreisbrandinspektion Weilheim-Schongau. Kontakt per E-Mail an frauenbeauftragte@kbi-wm-sog.de.
Frauen bei der Feuerwehr sei weiter ein Thema, sagt Sobotta. Gerade kleinere Wehren im ländlichen Bereich des Landkreises hätten oft noch keine weiblichen Kameraden in ihren Reihen oder würden sich, selbst wenn sie welche wollten, vergeblich um Kandidatinnen bemühen. „Wir brauchen in den Dorffeuerwehren die Frauen“, mahnt Sobotta. Auch aus praktischen Gründen: „Die sind zu Hause.“ Dass Frauen den Einsatz leisten können, daran hat sie keinen Zweifel. „Sie sollten sich mehr zutrauen. Frauen können das gleich leisten wie Männer.“
Sobotta sucht jetzt bewusst die Öffentlichkeit, um für ihre Anliegen zu werben. Die Penzbergerin will dafür sorgen, dass Frau mit ihren Leistungen mehr wahrgenommen werden. Denn es gebe immer noch Menschen, „die überrascht sind, wenn sie eine Frau im Einsatz sehen.“ Dabei sollte es doch eine Selbstverständlichkeit sein. Und überhaupt, sagt Sobotta voller Überzeugung und selbstbewusst: „Frauen tun der Feuerwehr gut.“
Die 56-Jährige hat sich viel vorgenommen. Daneben hat Petra Sobotta ein Zusatzprojekt begonnen: Die Penzbergerin ist gerade dabei, ein Buch über historische Feuerwehr-Fahrzeuge im Landkreis zu verfassen. Eine Menge Fotos hat sie schon vor Ort gemacht. Bei ihren Terminen kann sie dann auch für ihr großes Anliegen werben.