Auf der Nordhälfte des Edeka-Areals steht ein symbolischer Schritt an. Mit dem Spatenstich läuten die Verantwortlichen um den Regensburger Projektentwickler Herbert Küblböck die erste Bau-Etappe ein. In den vergangenen Monaten wurden bereits das einstige Edeka-Zentrallager und Wohnhäuser abgerissen. Für das „neue Nahversorgungszentrum“ in Penzberg sollen laut Kublböck 30 Millionen Euro investiert werden.
Zusammen mit der zweiten Bau-Phase, die im Frühjahr 2025 beginnen soll, kommt man laut Projektentwickler auf eine Summe von 180 Millionen Euro. Dann werden im südlichen Teil des Edeka-Areals die Wohnbauprojekte in Angriff genommen, wo auch ein Kindergarten gebaut werden soll. Hinzu kommen 385 Wohneinheiten – „ein Drittel davon fällt in die SoBoN-Kategorie“, verkündet Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) mit Blick auf die Sozialgerechte Bodennutzung. 16 Wohngebäude auf vier Höfen sorgen laut Projektentwickler Küblböck für einen „gelungenen Wohnungsmix“.
Im Nahversorgungszentrum soll ein Handelshof mit Lidl, Fressnapf, Neubau des E-Centers und mehr als 300 Parkplätze entstehen. Das E-Center wird in der Effizienzklasse 40 EE und der Lidl in der Effizienzklasse 55 EE gebaut. „Überall kommen Photovoltaik-Anlagen drauf“, ergänzt Küblböck. Die Fertigstellung des nördlichen Teils ist für Juni 2023 geplant. Parallel wird derzeit auch der neue Kreisverkehr (Fertigstellung Ende 2022) errichtet, um das Gebiet laut Kublböck „leistungsfähig anzuschließen“.
Nach dem Umzug des jetzigen E-Centers in den nördlichen Teil wird das alte Gebäude im zweiten Halbjahr 2023 abgerissen, um im Folgejahr die Bergbauschäden zu beseitigen – es geht um sechs Bergbauschächte und ein Flöz.
Zehn Jahre lang kämpften Stadträte, Anwohner und lokale Dienstleister um das Edeka-Areal. „Es war ein jahrelanges Ringen“, so Vize-Landrat Wolfgang Taffertshofer (BfL) beim Spatenstich. „Hier entsteht etwas, das den Bürgern dauerhaft dient.“ „Das ist wichtig für die ganze Region“, meint auch Bürgermeister Korpan. Nachdem die Verantwortlichen den Spaten niedergelegt haben, wird es laut. Nun gibt es keinen Grund mehr für Bagger und Kran die Füße still zu halten.
Bürgermeister, Vize-Landrat und Projektentwickler sind sich einig: Zehn Jahre waren eine lange Entwicklungszeit. Rathauschef Stefan Korpan (CSU) ist sich aber sicher, dass die Stadt „mit dem Plan gut durchgerutscht ist“. Der stellvertretende Landrat Wolfgang Taffertshofer (BfL) bezeichnete bei seiner Spatenstich-Rede Penzberg als „Stadt der aufgehenden Sonne“. Und der Regensburger Projektentwickler Herbert Küblböck teilt den Optimismus der Vorredner.
Vor allem der Wohnraum, der im südlichen Areal ab 2025 geschaffen werden soll, wird dringend benötigt. Die Region und auch Penzberg expandieren und wachsen, im Oberland ist kein Stopp bei Wohnungsbedarf und parallel steigenden Miet- und Kaufpreisen in Sicht. Im Nonnenwald wird ein Pandemieforschungszentrum geplant und auch die Mitarbeiterzahlen bei Roche nehmen beständig zu. Daher ist klar: Penzberg braucht mehr Wohnraum.
Mit dem Quartier auf dem Edeka-Areal hat die Stadt eine Lösung gefunden, die sowohl von Qualität als auch von Quantität geprägt ist. Möglichst viele Wohnungen sollen in grüne Idylle integriert werden. Die Dächer der Gebäude sollen mit PV-Anlagen und Gärten bestückt und die Hofzentren begrünt werden. Auch ein neuer Kindergarten in einem der Höfe soll die Wohnqualität erhöhen. Angedacht sind bei insgesamt 385 Wohneinheiten: 151 Zwei-Zimmer-, 138 Drei-Zimmer-, 90 Vier-Zimmer- und sechs Fünf-Zimmer-Wohnungen. Ruhebänke, Spielplätze, gemeinschaftliche Grün-Oasen sollen das idyllische Bild abrunden. Dazu kommt eine große Tiefgarage und eine neue Verkehrsanbindung über einen Kreisel an der Staatsstraße.