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Nach Mord in Eberfing: Tatverdächtiger noch immer im Krankenhaus - Ermittlungen fast abgeschlossen

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Von: Kathrin Hauser

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Eberfing Frau getötet
Was geschah in diesem Haus? Die Eberfinger rätseln, wie es zum Tod der 69-Jährigen kam. © Dominik Bartl

Eine Frau tot, ihr Mann schwer verletzt. Die Polizei in Eberfing ermittelt wegen eines Tötungsdelikt gegen ihn. Und das ganze Dorf rätselt, was passiert ist.

Update vom 17. Februar: Der 66-Jährige aus Eberfing, der unter dringendem Tatverdacht steht, seine 69-jährige Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung in Eberfing getötet zu haben, befindet sich immer noch im Krankenhaus, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf Anfrage sagte.

Nach Mord in Eberfing: Ermittlungen fast abgeschlossen - Tatverdächtiger weiter im Krankenhaus

Dort werde der Mann rund um die Uhr bewacht, weil er im Vorfeld bereits verhaftet worden war. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Weilheim seien fast abgeschlossen, so die Sprecherin, dennoch könne sie keine näheren Angaben zu dem Tötungsdelikt machen.

Wie berichtet, waren Polizei und Rettungswagen am 5. Februar alarmiert worden. Vor Ort konnte die Polizei nur noch den Tod der Frau feststellen. Nach der Obduktion der Leiche vergangene Woche steht fest, dass die Ehefrau getötet worden ist. Der Ehemann soll die Tat nach einem Ehestreit begangen und sich anschließend selber schwer verletzt haben. Dann hat er den Notruf abgesetzt

Nach grausiger Gewalttat in Eberfing: Ein Dorf unter Schock

Erstmeldung vom 8. Februar: Eberfing – Am Montag nach dem verhängnisvollen Freitagabend herrscht auf den ersten Blick ganz normaler Alltag in Eberfing: Die Berge am Horizont leuchten weiß, die Straßen sind menschenleer. Ab und zu fährt ein Auto vorbei. Die „Bäckerei Andrä“ an der Hauptstraße ist geschlossen. Montags ist Ruhetag. Der „Gasthof zur Post“ ist wegen des Lockdowns schon seit November zu.

An der Hauptstraße steht in einem Garten ein Storch aus Holz, der auf die Geburt eines Buben hinweist. Darauf, dass in diesem Dorf am Freitagabend eine Frau auf gewaltsame Weise ums Leben kam, gibt es keine Hinweise.

Eberfing: Frau wird grausam getötet - die Ruhe im Dorf täuscht

Auch in der Straße, die drei Tage zuvor in blaues Licht getaucht war, weil ein Großaufgebot an Polizeiautos und Rettungsfahrzeugen nach Eberfing geeilt kam, scheint alles wieder so wie immer zu sein. Das Loch in der Fensterscheibe neben der Eingangstür des Mehrfamilienhauses, in dem sich das Drama abspielte, wurde mit einem Stück Pappe zugeklebt.

Doch der dörfliche Frieden wurde durch das, was sich am Freitagabend in einer Wohnung in dem rund 1300 Einwohner zählenden Ort ereignete, erschüttert: „Eberfing steht schon unter Schock“, sagte Bürgermeister Georg Leis am Sonntag gegenüber dieser Zeitung.

Grausame Bluttat in Eberfing: Ein Dorf rätselt, was passiert ist

Das kann Irmgard Sageder, die Vorsitzende der „Nachbarschaftshilfe Eberfing“, bestätigen: „Es beschäftigt die Menschen, dass so etwas in ihren Reihen passiert ist.“ Derzeit gebe es wegen des Lockdowns zwar weniger Gelegenheiten, sich mit anderen Eberfingern zu treffen und auszutauschen, aber wenn, dann sei die Gewalttat vom Freitag vorherrschendes Thema. „Ich habe seitdem noch nicht mit so vielen gesprochen, aber das beschäftigt natürlich“, sagt Irmgard Sageder. „In so einem kleinen Dorf ist so etwas einfach schockierend für alle.“

Mann tötet mutmaßlich Ehefrau in Eberfing: Hat die Corona-Situation einen Anteil`?

Wie viele andere, die von dem folgenschweren Ehestreit erfahren haben, habe sie sich gefragt, ob die Tat etwas mit der derzeitigen Lebenssituation zu tun hat. Ob die wenigen Sozialkontakte, die nächtliche Ausgangssperre, die fehlenden Möglichkeiten, Hobbys nachzugehen, sich mit Freunden treffen, mit dazu beigetragen haben, dass die Situation in der Wohnung in Eberfing eskaliert ist.

Wie bereits berichtet, soll ein 66-jähriger Ehemann seine 69-jährige Frau am Freitagabend nach einem Ehestreit getötet und sich anschließend selbst schwer verletzt haben. Dann hat er einen Notruf abgesetzt. Nach Angaben einer Polizei-Sprecherin sollte die Leiche der Frau gestern Nachmittag obduziert werden. Der Ehemann befindet sich inzwischen außer Lebensgefahr und muss noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben. Die Ermittlungen dauern an.

Bei psychischem Ausnahmezustand: Hilfe in Krisen-Situationen suchen

Generell berichten wir nicht über den Verdacht auf Suizid-Absichten, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person unter einer existentiellen Lebenskrise oder Depressionen leidet, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer: 0800-1110111. Hilfe bietet auch der Krisendienst Psychiatrie für München und Oberbayern unter 0180-6553000. Weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.krisendienst-psychiatrie.de.

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