"Grüß Gott, Herr Imam": Benjamin Idriz schreibt über Islam und Demokratie

Penzberg - „Grüß Gott, Herr Imam": So heißt ein Buch des Penzberger Imams Benjamin Idriz, das am 29. November erscheint.
Es darf als mutig gelten, was der 38-Jährige geschrieben hat. Idriz antwortet in dem Buch auf drängende Fragen an den Islam - zu dessen Vereinbarkeit mit Rechtsstaat und Demokratie, zur Gleichberechtigung und zur Scharia. Zugleich befreit Idriz den Islam von Staubschichten und Traditionen, unter denen die muslimische Religion seiner Ansicht nach über die Jahrhunderte hinweg begraben wurde. Dass er sich unter konservativen Muslimen Feinde machen könnte, ficht ihn nicht an. Er wolle eine Diskussion provozieren, er habe keine Angst, sagt Idriz.
Idriz, dem vom bayerischen Verfassungsschutz Kontakte zu Islamisten vorgeworfen werden, geht in dem Buch nicht zimperlich mit dem traditionellen Islam-Verständnis um: Dogmatismus bezeichnet er als „Sackgasse“. Die Einmischung der Religion in den Staat führe zu Despotie, ein Gottesstaat sei mit dem Islam nicht vereinbar. Eine Rechtsprechung, die Peitschenhiebe und Steinigung befürworte, sagt er, entspringe dem Mittelalter und verletze die Menschenwürde. Und Zwangsheiraten seien ein „Rückfall in die heidnische Zeit“. (großes Interview mit Benjamin Idriz zu dem Buch in der Dienstagsausgabe).