„Extrem kompliziert“: Gemeinde wird Habacher Dorfladen nicht übernehmen - Zukunft bleibt ungewiss

Wie geht es mit dem Habacher Dorfladen weiter? Nachdem die drei langjährigen ehrenamtlichen Geschäftsführer bereits vor Monaten ihren Rückzug angekündigt hatten, scheint nun festzustehen, dass die Gemeinde den Laden nicht übernehmen kann. Und jetzt?
Habach – Für die Bevölkerung von Habach ebenso wie zum Beispiel für Rad-Ausflügler ist der Habacher Dorfladen eine wichtige Anlaufstelle, an der sie sich mit Brotzeiten und alltäglichen Lebensmitteln versorgen können. Nachdem die drei langjährigen ehrenamtlichen Geschäftsführer der Unternehmens-Gesellschaft (UG) bereits vor Monaten ihren Rückzug angekündigt hatten und die Gemeinde Habach daraufhin signalisiert hatte, den Nahversorger gerne selbst weiter betreiben zu wollen (wir berichteten), gab es kürzlich erneute Gespräche zur Zukunft des Ladens.
Experten des „Netzwerk Dorfladen“ beraten Habach
Wie Bürgermeister Michael Strobl auf Nachfrage mitteilt, haben sich Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft und der Gemeinde sowie die derzeitigen Geschäftsführer dabei von Experten des „Netzwerk Dorfladen“ beraten lassen. Dabei ging es darum, wie der Habacher Dorfladen weiter geführt werden könnte. Bei dem Netzwerk handelt es sich um eine Vereinigung von Bürger- und Dorfläden in Deutschland. Einer der dortigen Experten sei auch an der Gründung des Habacher Geschäfts vor rund elf Jahren „maßgeblich“ beteiligt gewesen, so der Bürgermeister.
Landratsamt sieht Übernahme durch Gemeinde sehr kritisch
Laut Strobl steht mittlerweile fest, dass die Gemeinde die UG nicht übernehmen kann, wie es noch im Herbst 2022 der Plan gewesen war. Schon damals hatte der Bürgermeister allerdings deutlich gemacht, dass dieser Plan vom Landratsamt sehr kritisch gesehen wird. Unter anderem deshalb, weil der Betrieb eines Dorfladens nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune gehört. Jetzt steht ihm zufolge fest: Dass die Gemeinde die UG übernimmt, „wird vom Landratsamt nicht gewollt“, so Strobl. „Das wäre extrem kompliziert.“ Die Gemeinde könne aber „beim Entscheidungsprozess unterstützen“, betont Strobl. Denkbar wäre etwa die Umwandlung der UG in eine GmbH. Für diese Entscheidung brauche es freilich eine Gesellschafterversammlung und in der Folge „engagierte Leute“. Zudem müsste ein hauptamtlicher Geschäftsführer gefunden werden. „Diese Stelle müssten wir ausschreiben“, so Strobl. Als sichtbares Zeichen der kommunalen Unterstützung „könnte die Gemeinde eventuell das Gebäude kaufen“, erklärt er.
„Es wäre Wahnsinn, wenn wir in Habach nicht weiterkommen“
Der Bürgermeister macht deutlich, dass der kleine Laden unbedingt erhalten werden soll. Nicht nur, weil er ein wichtiger Nahversorger für die Bürger sei, sondern auch, weil es um seine finanzielle Lage „eigentlich sehr gut“ bestellt sei.
Alle Beteiligten wollen sich nun weitere Gedanken dazu machen, wie man die Zukunft des Habacher Dorfladens auf tragfähige Beine stellen könnte, bevor am 9. März ein erneutes Treffen mit „Netzwerk“-Vertretern geplant ist.
Gerade auch vor dem Hintergrund, dass mit Antdorf und Sindelsdorf zwei weitere VG-Gemeinden planten, eigene Dorfläden zu etablieren, „wäre es der Wahnsinn, wenn wir in Habach nicht weiterkommen“, findet Strobl.