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Wohn-Container für Geflüchtete in Habach?

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Von: Franziska Seliger

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Ein Mann hält einen Vortrag.
Bürgermeister Michael Strobl berichtete bei der Bürgerversammlung über eine breite Palette an Themen. © Seliger

Hochwasserschutz, Schulhaus-Sanierung, Bauprojekte und die Asylproblematik: Das waren zentrale Themen bei der Habacher Bürgerversammlung. Kritische Stimmen wurden an diesem Abend zum Thema Jugendarbeit laut.

Habach – Es war eine große Bandbreite an Themen, die Bürgermeister Michael Strobl bei der Habacher Bürgerversammlung im Bistro „Zum Trödler“ abzuarbeiten hatte. Die Palette reichte von der Entwicklung der Einwohnerzahlen über die Lage bei den Gemeindefinanzen bis hin zu geplanten E-Ladesäulen am Sportheim und bereits laufenden oder anstehenden großen Projekten; etwa dem Breitbandausbau oder dem Ausbau des Hochwasserschutzes.

Kritik an Betonmauer

Für letzteres Großprojekt ließ sich der Bürgermeister besonders viel Zeit und erläuterte den zahlreich erschienenen Bürgern ausführlich bereits durchgeführte sowie noch anstehende Maßnahmen. Dabei verteidigte Strobl den kürzlich fertig gestellten Bau einer Betonmauer an der Höhlmühler Straße gegen Kritik: Die Wand sei zwar nicht hübsch, räumte Strobl ein, aber aus Platzgründen habe man keine Mauer aus Wasserbausteinen errichten können. Hochwasserschutz sei an dieser Stelle wichtiger als Schönheit.

Gemeinderat hat die Jugend zu wenig im Blick

Derzeit werde der Damm am Hochwasserweiher erhöht, so Strobl weiter. In den nächsten Jahren solle dann unter anderem der Überlauf am Koppenbergweiher gezielt abgeführt und der Hochwasserschutz für den südlichen Bereich des Ortsteils Dürnhausen verbessert werden. Strobls ausführliche Erläuterungen der Hochwasserschutz-Maßnahmen stießen auf den Unmut von Dominik Ueblacker. Der Vorsitzende des ASV Habach kritisierte, der Gemeinderat würde sich zwar intensiv Gedanken um den Hochwasserschutz machen, sich aber zu wenig um die Anliegen der Jugend kümmern. Beispielsweise gäbe es im Ort „kein zufriedenstellendes Freizeitangebot“ für Kinder und Jugendliche – eine Kritik, bei der ihm Strobl „zum gewissen Teil“ Recht gab.

Auch auf die notwendigen Sanierungsarbeiten an der örtlichen Grundschule (Baujahr 1954) ging der Bürgermeister ein. Dieses Vorhaben mit geschätzten Gesamtkosten von über einer Million Euro sei wegen des laufenden Schulbetriebs „eine schwierige Sache“. Baubeginn sei Anfang der Pfingstferien. Bis zum Ende der Sommerferien sollen die Arbeiten – etwa die energetische Sanierung oder die Erneuerung der Elektrotechnik – abgeschlossen sein.

Steuereinnahmen sind gestiegen

Sichtlich zufrieden präsentierte der Bürgermeister den erfolgreichen Kauf eines ehemaligen Firmen-Areals im Habacher Gewerbegebiet. Die vorhandenen Gebäude sollen teilweise als gemeindlicher Bauhof genutzt und teilweise vermietet werden. Allerdings hat dieser Kauf in Höhe von über 2,3 Millionen auch die Rücklagen dezimiert. Da die Kommune in den kommenden Jahren viel werde investieren müssen, so Strobl, würden die Rücklagen auch weiter schrumpfen. Positiv sei vor diesem Hintergrund, dass Gewerbe- und Einkommenssteuer von 2021 auf 2022 „schön gestiegen“ seien.

Ein Saal voller Menschen bei einer Versammlung.
Zur Habacher Bürgerversammlung kamen am Donnerstagabend zahlreiche Interessierte in den Saal des Bistros „Zum Trödler“. © Seliger

Auch über die verschiedenen neuen Baugebiete im Gemeindegebiet informierte Strobl. Vor allem das Areal namens „Kirchwies“, auf dem 23 neue Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen sollen, stieß dabei auf Kritik. „Das ist schon ein krasses Wachstum für Habach“, äußerte sich etwa ein Bürger. Strobl betonte, es gehe vor allem darum, Wohnraum für Einheimische zu schaffen. Außerdem solle das Areal „stufenweise“ bebaut werden. Was den Dorfladen angeht, so betonte Strobl: „Er wird auf alle Fälle weiter betrieben.“ Da es für die Kommune aber schwierig wäre, den Nahversorger zu übernehmen sei nach wie vor unklar, in welcher Form das geschehen könnte.

Neue Querverbindung „dauert noch“

Was die Verkehrsprobleme in Dürnhausen betrifft, so sei nach wie vor unklar, welche Ortseinfahrt man nach dem Bau der Querverbindung am Habacher Kreisl („die dauert noch“) schließen werde. Dazu sei im Vorfeld eine Anwohnerversammlung geplant. Ein Datum dafür nannte Strobl keines.

Eindringlich appellierte er an die Anwesenden freien Wohnraum für Asylsuchende zu melden, sonst würden Wohn-Container aufgestellt. 40 bis 45 Personen müsste Habach nach Vorgaben des Landratsamtes „in der nächsten Zeit“ unterbringen.

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