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„Für öffentliche Haushalte eine Katastrophe“: Steiniger Weg von Sparkasse zum Kinderhaus in Hohenpeißenberg

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Von: Kathrin Hauser

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Langsam nimmt das neue Kinderhaus Form und Gestalt an. © Ralf Ruder

In Hohenpeißenberg nähert sich der Umbau der Sparkasse zum „Kinderhaus am Schächen“ seinem Ende. Kürzlich wurden die vorerst letzten Aufträge vergeben. Dabei gab es gleich zwei Überraschungen.

Hohenpeißenberg – Im Jahr 2019 hat die Gemeinde das ehemalige Sparkassengebäude an der Hauptstraße gekauft, um es zum Kinderhaus umzubauen. Vor rund einem Jahr ging es dann so richtig los auf der Baustelle: Die Abrissarbeiten im Innenbereich waren abgeschlossen und die Erdarbeiten im südlichen Bereich standen an. Im Oktober des vergangenen Jahres folgte dann das Richtfest.

Inzwischen hat das Gebäude Gestalt angenommen und mit seinem früheren Erscheinungsbild nur noch wenig gemein. Das Erdgeschoss ist außen hellblau, wie die ehemalige Sparkasse – ansonsten ist das zum „Kinderhaus am Schächen“ umgebaute Gebäude nicht wiederzuerkennen.

Gebäude ist nicht wiederzuerkennen

Bis dahin war es ein steiniger Weg: Mehrmals mussten Arbeiten öfter ausgeschrieben werden, weil entweder keine oder lediglich zu teuere Angebote bei der Gemeinde eingingen. Wenn dann erneut ausgeschrieben wurde, waren die Preise in der Regel so gestiegen, dass es in der zweiten Runde nur wenig besser wurde.

Zum Beispiel bei den Putzarbeiten, die die Gemeinde zunächst für den Innen- und Außenbereich zusammen ausgeschrieben hatte (wir berichteten). Weil daraufhin nur ein Angebot einging, das zudem noch zu teuer war, wurden die Arbeiten für innen und außen getrennt ausgeschrieben in der Hoffnung, dann insgesamt günstiger wegzukommen. Der Plan ging auch auf. Weil aber schon wieder Zeit vergangen war, in der die Preise seit der ersten Ausschreibung weiter gestiegen waren, war die Ersparnis nicht so groß wie erhofft. „Für die öffentlichen Haushalte ist das eine Katastrophe“, sagte der Hohenpeißenberger Bürgermeister Thomas Dorsch damals.

Inzwischen alle Aufträge vergeben

Inzwischen sind alle Aufträge für diese Bauphase vergeben. In der Gemeinderatssitzung galt es über die „zwei vorerst letzten Vergaben“ zu entscheiden, wie Bauamtsleiter Stefan Fischer erläuterte. Es ging um die Vergabe der Schlosserarbeiten innen sowie der restlichen Schreinerarbeiten.

ehemaliges Sparkassengebäude Hohenpeißenberg
So sah das ehemalige Sparkassengebäude vor dem Umbau aus. Inzwischen ist es nicht mehr wiederzuerkennen. © ralf ruder

Bei den Angeboten erlebte die Gemeinde in beiden Fällen eine Überraschung, wie Dorsch berichtete: Für die Schlosserarbeiten wurden sechs Firmen angeschrieben, von denen drei Angebote abgaben. Letztlich gab die Firma „Metallbau Linder GmbH“ mit 14 545,37 Euro das günstigste Angebot ab. Die Firma habe zudem angeboten, früher mit ihrer Arbeit beginnen zu können, als ursprünglich angefragt: „Das war was Besonderes. Das ist vorher noch nie passiert. Ich hab’ gemeint, ich verhöre mich“, sagte Dorsch im Gemeinderat. Die Gemeinderäte stimmten anschließend einstimmig dafür, den Auftrag an die Firma „Linder“ zu vergeben.

Und auch bei der Vergabe der restlichen Schreinerarbeiten für den Innenbereich gab es eine Überraschung: „Das ist das erste Angebot, das günstiger war als unsere Schätzung“, sagte Fischer. Von fünf versendeten Anfragen seien zwei Angebote zurückgekommen. Die Hohenpeißenberger „Schreinerei Pröbstl“ hatte ein Angebot über 18 969,55 Euro abgegeben, die geschätzten Kosten lagen bei 21 000 Euro. „Es ist schön, dass ein Betrieb aus dem Dorf da mitmacht“, sagte Dorsch. Die Schreinerei habe immer wieder Angebote abgegeben „und immer zu einem anständigen Preis.“ Auch dieser Vergabe stimmte der Gemeinderat einstimmig zu. Damit neigt sich der Umbau von der Sparkasse zum Kinderhaus seinem Ende zu. „Ich hoffe, dass wir den Zeitrahmen halten und im Mai einziehen können“, sagte Dorsch.

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