Vater entdeckt Fuchs in Kinderzimmer - und reagiert geistesgegenwärtig

Erst dachte Markus Goldmann aus Iffeldorf, eine Katze hätte sich nachts durch die Terrassentür herein geschlichen. Doch es war ein Fuchs, der sich ins Kinderzimmer flüchtete.
Iffeldorf – Den lauen Donnerstagabend hat Markus Goldmann, der in Iffeldorfs Ortsmitte wohnt, noch kräftig zum Durchlüften genutzt. Während im Erdgeschoss die Terrassentür offenstand, putzte sich der 35-Jährige oben im Bad die Zähne und ging gegen 23 Uhr ins Bett – wo ihm schließlich einfiel, dass er die Tür vergessen hatte zu schließen. Also stand er wieder auf – und stutzte: Hatte er nicht gerade jemanden die Treppe hochgehen hören? „Im Flur sah ich einen buschigen Schwanz und dachte erst an eine Katze, die sich ins Haus geschlichen hat“, sagte Goldmann. Doch als er das Licht anmachte, sah er einen ausgewachsenen Fuchs, der sich gerade ins Kinderzimmer seiner zwei Buben (5 und 3) aufmachte.
Iffeldorf: Vater entdeckt Fuchs in Kinderzimmer - und reagiert geistesgegenwärtig
Geistesgegenwärtig packte der 35-Jährige seinen schlafenden Kleinen und brachte ihn ins Schlafzimmer zu seiner Frau, wo der ältere Sohn sowieso schon die Nacht verbrachte. Gleichzeitig hatte Goldmann die Kinderzimmertür geschlossen und den Fuchs damit eingesperrt. „Ich habe danach versucht, ihn mit einem Wischmop aus dem Zimmer zu vertreiben, aber das hat nicht geklappt“, sagte er. Der Fuchs habe Angst gehabt, sei im Kinderzimmer hin und her gelaufen und wollte partout nicht zur Tür raus.
Fuchs im Kinderzimmer: Streife der Polizei kam sofort vorbei
Schließlich blieb Goldmann nichts anderes übrig, als die Feuerwehr zu alarmierend, die ihn wiederum auf die Polizei verwies. „Eine Streife kam auch gleich vorbei, die zwei Beamten haben sich zum Schutz schwere Jacken und Handschuhe angezogen“, sagte Goldmann. Er hatte alle anderen Türen geschlossen, sodass das Wildtier nur noch einen direkten Weg zurück zur Terrassentür in die Freiheit gehabt hätte. Doch auch den Polizisten gelang es nicht, den Fuchs aus dem Zimmer zu bekommen. „Er ist ständig aufs Fensterbrett des geschlossenen Fensters gesprungen, aber nie Richtung Tür “, so Goldmann.
Schließlich holten sich die beiden Polizisten eine Decke, warfen sie über den Fuchs und konnten ihn so einfangen. „Da war er völlig ruhig, wahrscheinlich hat er Todesangst gehabt“, vermutet Goldmann. Die Polizisten brachten das Tier laut Bericht an den Waldrand und entließen es danach in die Freiheit.
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Vater entdeckt Fuchs in Kinderzimmer - und reagiert genau richtig
Dass Füchse sich gerne in Städten herumtreiben, ist kein Geheimnis. Vor allem Müll lockt sie an. „Höchstwahrscheinlich sind dort Wildtiere mit Futter angelockt worden, dann kann so etwas schon passieren“, sagt dazu Florian Pfütze, Vorsitzender des Kreisjagdverbands Weilheim. Oft würde das mit Absicht gemacht, um ein Wildtier aus der Nähe zu sehen. „Wenn dann ein Fuchs oder auch ein Waschbär im Haus steht, schaut es aber anders aus. Vor allem muss man auch auf Krankheiten wie Tollwut oder Räude aufpassen“, warnt Pfütze.
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Gefüttert habe man nicht, betonte Goldmann, doch das Thema Krankheiten beschäftigte ihn natürlich. „Im Kinderzimmer hat es total nach Fuchs gerochen, auch hat er unter dem Schreibtisch sein Geschäft erledigt.“ Er zog alle Betten ab, saugte durch und packte die Stofftiere der Kinder in die Badewanne, die sollen jetzt alle gewaschen werden. Statt um 23 Uhr war Goldmann um 1 Uhr im Bett, „aber bei den Kindern war an Schlaf natürlich nicht zu denken“, sagt er schmunzelnd.
bo
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