Des Weiteren gehen die Steuerschätzer in ihrer neuesten Prognose von höheren Anteilen an der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer für 2022 und 2023 für die Kommunen aus. Für 2024 und 2025 werden geringfügige Mindereinnahmen bei der Einkommensteuer erwartet, die Umsatzsteuerbeteiligung bleibt auf dem bisherigen Niveau. Auch bei der Gewerbesteuer seien höhere Ansätze vertretbar. Mit dem aktuellen Stand von 12,09 Mio. Euro wird der Ansatz von 11,5 Mio. Euro übertroffen und für 2022 sowie die Folgejahre können höhere Einnahmen gegenüber der bisherigen Finanzplanung erwartet werden. Diese führen im Gegenzug zu einer Steigerung der Umlagekraft, was wiederum eine höhere Kreisumlage sowie eine höhere Gewerbesteuerumlage bedeutet. Unter Berücksichtigung dieser Parameter erwartet die Kämmerei Mehreinnahmen in Höhe von circa 1,25 Mio. Euro.
Außerdem ist die Stadt im Rahmen des Umlegungsverfahrens zum Bebauungsplan Östlich des Prälatenweges II Eigentümerin eines Baugrundstücks geworden. Dieses hätte man laut Scharf „bewusst zurückgehalten für schlechte Zeiten“. Es wird von einem Verkaufserlös von mindestens 930 000 Euro ausgegangen. Es sei wichtig, das Grundstück auf dem freien Markt anzubieten, machte Scharf klar: „Wir brauchen es zur Gegenfinanzierung.“ Diesem Konzept stimmte der Stadtrat, abgesehen von Ullrich Klinkicht (WM), zu.
Im Anschluss stellte Ingenieur Florian Scharmacher, von der IHK öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Holzbau und Holzschutz, ausführlich die untersuchten Sanierungsvarianten vor und erklärte, weswegen letztendlich die Version „Schweißträger“ am sinnvollsten sei (wir berichteten). Auch Matthias Schamper vom Planungsbüro plan3 Architekten Schongau, erklärte vor Ort nochmals die Zusammenhänge und wie sich die Kosten für die Sanierung zusammensetzen. Die Variante umfasst neben Dachbinder und Hauptdach die WC-Sanierung sowie Arbeiten an den Nebendächern (über Küche, Eingang, Foyer).
Entgegen seiner Ratskollegen stimmte Klinkicht auch gegen die Umsetzung der Sanierungsvariante. Er sei vehement für die Sanierung der Stadthalle, da sie eines der wichtigsten Gebäude sei, sagte Klinkicht. Jedoch vertritt er die Meinung, dass dies auch billiger gehe. So könnte man auf die Sanierung der Toiletten verzichten, diese seien „einwandfrei funktionstüchtig“. Des Weiteren kündigte er an, in den nächsten Tagen eine alternative Variante für die Sanierung vorzustellen.
Als Privatperson würde sie die Sanierung der Toiletten auch schieben, so Brigitte Holeczek (BfW). Allerdings sei die Stadthalle ein öffentliches Gebäude, welches man nicht in fünf Jahren wegen erneuter Arbeiten wieder schließen könne. „Das können wir nicht machen.“
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