Oberhof für Matthias Bischl keine Reise wert

Obersöchering - Nach den beiden Rennen um den Deutschland-Pokal in Oberhof steht fest: Die Europameisterschaft wird ohne Matthias Bischl aus Obersöchering stattfinden.
Eigentlich hätte sich Matthias Bischl die Reise in den Thüringer Wald auch sparen können. Schon vor dem Deutschland-Pokal in Oberhof war durchgesickert, dass die Bundestrainer des Deutschen Ski-Verbands nicht ihn, sondern seinen Mittenwalder Trainingskollegen Johannes Schandl mit einem Ticket für den nächsten IBU-Cup in Martell im Südtiroler Vinschgau ausstatten werden. Die Chancen des Biathleten aus Obersöchering, doch noch an der Europameisterschaft in Bulgarien teilzunehmen, sind damit auf ein Minimum gesunken. „Ich rege mich nicht mehr auf“, hielt sich Bischl mit Kommentaren zu dieser Entscheidung zurück.
Bei seinem ersten Rennen seit sechs Wochen legte er im Sprint ein furioses Tempo vor, das keiner seiner Kontrahenten mitzugehen vermochte. Trotz sibirischer Kälte von annähernd minus 20 Grad und einem starken und böigen Wind kam er mit einem Fehler noch gut durch das Liegendschießen. Als er das zweite Mal im Stand aufkreuzte, führte er noch immer, doch dieses Mal waren die Bedingungen noch schwieriger als zuvor. Bischl schoss dreimal daneben und kam am Ende mit 35 Sekunden Rückstand auf den Sieger Michael Rösch als Siebter ins Ziel.
So etwas zermürbt, vor allem wenn es sich wiederholt. Im Massenstart war der Sportsoldat erneut der Schnellste in der Loipe. Im Gesamtklassement reichte diese Leistung jedoch nur zu Rang fünf, weil er im Nebel und Sturm von Oberhof wieder sechsmal kreiseln musste (2/1/1/2). Zwei Fehler weniger und er hätte das Rennen als Zweiter beendet und damit ein hervorragendes Bewerbungsschreiben für die EM abgegeben.