Unbekannte öffnen Stall, 80 Hühner tot – „Das ist eine Riesenschweinerei“

Ein Fuchs reißt in Pähl 80 Hühner. Die Tür am mobilen Stall der Tiere war zuvor wohl manipuliert worden. Das geschädigte Ehepaar will jetzt Kameras und Schlösser installieren.
Pähl – „Das ist eine Riesenschweinerei“, sagte der Bürgermeister von Pähl, Werner Grünbauer, gestern im Gespräch mit der Heimatzeitung. In der Nacht von Freitag auf Samstag sollen Unbekannte einen mobilen Hühnerstall einer Pähler Eierfarm geöffnet und die Tür so manipuliert haben, dass sie nicht mehr zufallen konnte. „Das ist krank“, sagt der Bürgermeister über den Vorfall.
Die Sache endete mit viel Tierblut: Ein Fuchs riss rund 80 der insgesamt 250 Stallhühner, und auch der einzige Hahn der Herde fiel dem Jäger zum Opfer. „Das war kein dummer Kinderstreich“, ist sich Grünbauer sicher.
(Die Heimatzeitungen im Landkreis Weilheim-Schongau sind unter „merkur_wm_sog“ auf Instagram vertreten.)
80 tote Hühner und ein toter Hahn
Die Eierfarm wird von einer 44-Jährigen Pählerin und ihrem 43-jährigen Ehemann betrieben. Sie verkaufen Freilandeier und hausgemachte Eiernudeln im Nebenerwerb. „So was ist uns noch nie passiert“, sagte die Geschädigte gestern auf Anfrage. Zwar seien schon mal Eier gestohlen und tagsüber eine Tür geöffnet worden, aber nachts habe es noch keine Vorfälle gegeben.
Die Pählerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, ist sich sicher, dass hier mit Absicht gehandelt wurde. „Zu 100 Prozent“, sagt sie. Denn die Verriegelungen am Stall waren ihren Worten nach so verstellt worden, dass die Tür zwangsläufig offen bleiben musste. „Auch den inneren Riegel hatte man verschoben.“
(Alle News und Geschichten aus unserem Landkreis sind auch auf unserer Facebook-Seite zu finden.)
Tote Hühner: „Bisher war immer alles ganz friedlich“
Noch am Abend zuvor sei alles in Ordnung gewesen: Das Ehepaar war wie üblich nach Sonnenuntergang zum Stall gefahren und hatte die Tür verschlossen. „Wäre der innere Riegel oben gewesen, hätten wir sie gar nicht zumachen können“, sagt die Direktvermarkterin. Am Samstagmorgen folgte dann die böse Überraschung. „Überall verteilt lagen tote Hühner auf der Wiese.“ Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf circa 640 Euro.
Einen konkreten Verdacht, wer die Tür geöffnet haben könnte, habe man nicht. „Bisher war immer alles ganz friedlich“, sagt die Pählerin. Auch die Weilheimer Polizei tappt weiter im Dunklen. „Wir haben keine heiße Spur“, heißt es auf Anfrage. „In solchen Fällen sind wir auf Zeugenaussagen angewiesen.“ Wer etwas Verdächtiges bemerkt hat, kann sich unter Tel. 0881/6400 melden.
Das Pähler Ehepaar möchte derweil Wildkameras und Schlösser an ihren Ställen anbringen. Insgesamt betreiben sie drei Hühnerställe mit fast 1000 Tieren.
Übrigens: Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen Schongau-Newsletter. Und in unserem Weilheim-Penzberg-Newsletter.