Keine Kreisel, keine Streifen

Nun ist es amtlich: Im Kreuzungsbereich der Schongauer Straße zwischen „Kaufland“, Stadelfeld und Wörther Straße wird es weder einen „Multifunktionsstreifen“ noch einen Einfach- oder Doppelkreisverkehr geben. Der Markrat allen drei Varianten eine klare Absage. Nur Werner Hoyer (fraktionslos) schloss sich dem Veto nicht an.
Der fehlende Nachweis für die Funktionstüchtigkeit, die hohen Kosten – alle drei Plankonzepte hätten über eine Million Euro gekostet – und nicht zuletzt die Unmutsbekundungen aus der Bevölkerung, all das bewog die Gemeinderäte dazu, bezüglich der von Anfang an umstrittenen Entwurfsvarianten den Daumen zu senken: „Der Doppelkreisel hat schon für so viel Wirbel gesorgt, dass ich dem nicht guten Gewissens zustimmen kann“, erklärte unter anderem Peter Blome (SPD): „Die Bürger würden uns steinigen.“ Der zunächst favorisierte Doppelkreisel sei einfach „nicht praktikabel“, das hätten auch die Videoaufnahmen vom Testlauf mit schweren Lastkraftwagen auf dem Volksfestplatz gezeigt.
Ins gleiche Horn stießen Stefan Rießenberger („Wir von der Bürgervereinigung lehnen das strikt ab“) und Peter Guffanti (Peißenberger Liste). Der Doppelkreisel sei demnach schlichtweg „keine Lösung“: „Der Verkehr wird dadurch nicht langsamer, sondern eine Katastrophe“, prognostizierte Guffanti. Zwingenden Handlungsbedarf gebe es ohnehin nicht, die Kreuzung in ihrem jetzigen Bauzustand würde vielmehr gut funktionieren: „Es fehlt ja nix.“ Viel sinnvoller wäre es deshalb, auf Höhe der Eisdiele und der Tankstellen Querungshilfen für die Fußgänger zu errichten. Guffanti schlug zudem vor, die „schnelle Einfahrt“ aus der Wörther- in die Schongauer Straße ersatzlos zu entfernen. Stattdessen solle die Wörther Straße in einem 90-Grad-Winkel an die Schongauer Straße angebunden werden. Dann könnten auch die Autofahrer aus dem Stadelfeld künftig nach links abbiegen.
In seinem Beschluss legte der Marktrat schließlich fest, dass als weitere Maßnahme zur Umgestaltung der Ortsdurchfahrt ein durchgängiger Radweg von der Sulzer Straße bis zum Stadelfeld errichtet werden soll. Zudem soll der Standort für weitere Querungshilfen an der Schongauer Straße untersucht werden.
Bernhard Jepsen