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Wo soll der neue Kindergarten hin?

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Das Vereinshaus  am Tiefstollen  spielt bei den Überlegungen für einen Kindergartenneubau eine Rolle. © Jepsen

Die Marktgemeinde benötigt einen neuen Kindergarten.  Wo er gebaut werden soll, steht noch nicht fest.  Es gibt aber schon Ideen.

Peißenberg – Nein, Eltern brauchen derzeit keine Angst haben, dass sie in Peißenberg für den Nachwuchs keinen Kindergartenplatz ergattern. „Es ist bislang noch jedes Kind untergekommen“, betont Rathaus-Hauptamtsleiter Johannes Pfleger. Aber die Kinderzahlen nehmen in der Marktgemeinde stetig zu – und so schwinden in den sechs Kindertagesstätten am Ort die freien Kapazitäten.

„Dem Marktrat ist bewusst, dass wir einen weiteren Kindergarten brauchen – und das nicht erst in fünf oder zehn Jahren, sondern zeitnah“, sagt Bürgermeisterin Manuela Vanni dazu. Aber Flächen, auf denen ein Kindergarten neu gebaut werden könnte, sind rar. Und die Erweiterung einer bestehenden Einrichtung scheidet mangels Platz oder zu hoher Kosten aus. Die Rathausverwaltung beschäftigt sich schon länger mit dem Thema. Vor rund eineinhalb Jahren entstand die Idee, den evangelischen Regenbogen-Kindergarten zu erweitern. Die Einrichtung an der Thalackerstraße oberhalb der Friedenskirche wäre die einzige der sechs örtlichen Kindertagesstätten, an der nach den Untersuchungen der Gemeinde eine Umgestaltung noch möglich wäre. Nach den Überlegungen sollte in einer der oberen Etagen des Gebäudetrakts die als Wohnung für eine weitere Kindergartengruppe ausgebaut werden. Doch die Idee hatte einen Haken: Die Raumbemessungen in dem Gebäude, das – wie der gesamte Kindergarten – der Gemeinde gehört, sind zu knapp ausgelegt – und die geschätzten Umbaukosten würden mit rund 750 000 Euro zu hoch. Zuletzt kam ein ganz neuer Vorschlag ins Spiel: Warum nicht die gemeindliche Liegenschaft am „Tiefstollen 3“ als Kindergarten nutzen – und zwar dauerhaft? In dem historischen Bergwerksgebäude ist seit einem halben Jahr der AWO-„Pumuckl“-Kindergarten einquartiert – vorübergehend, bis das Stammhaus an der Zieglmeierstraße energetisch auf Vordermann gebracht wurde (wie bereits berichtet). Dessen Sanierung soll bis zum neuen Kindergartenjahr abgeschlossen sein. Nach dem neuerlichen Umzug des AWO-Kindergartens, so die Idee, könnte der „Tiefstollen 3“ auf den drei Etagen ausgebaut und langfristig als Kindergarten genutzt werden.

„Weil wir in direkter Nähe keine Konkurrenz schaffen wollten“, wie es Bürgermeisterin Vanni formuliert, fragte man bereits bei der evangelischen Kirche nach, ob sie sich einen Umzug ihres Kindergartens an den Tiefstollen vorstellen könnte. Die Einrichtung hätte dann noch um ein bis zwei Gruppen aufgestockt werden sollen. „Die Kirche fand die Idee gut“, berichtet Vanni – doch nach einem Gespräch mit dem Jugendamt kam die Ernüchterung: „Da wurde relativ schnell deutlich, dass das Ganze nicht so einfach ist. Es müssten viele Umbauten getätigt und viele Auflagen erfüllt werden.“ Zum Beispiel die, dass die Fenster bis zum Boden reichen. „Das geht aber wegen des Denkmalschutzes gar nicht“, erklärt Vanni.

Die von den Behörden geduldete Nutzungsänderung für die vorübergehende Einquartierung des AWO-Kindergartens sei nur eine befristete „Sondergenehmigung“: „Wenn wir das Gebäude dauerhaft als Kindergarten nutzen wollen würden“, gibt Vanni zu bedenken, „dann müssten wir eine Millionensumme investieren.“ Ob der Aufwand den Nutzen (zwei zusätzliche Kindergartengruppen) rechtfertigen würde, sei damit extrem fragwürdig. Auch der Gemeinderat habe skeptisch reagiert: „Es wurde gewarnt, dass man die Kosten bei einem Umbau nur schwer im Griff hat“, sagt Vanni. Auch der Umstand, dass sich der Kindergarten über drei Stockwerke verteilen würde, sei vom Gremium nicht goutiert worden. Endgültig entschieden ist zwar noch nichts, aber laut Vanni geht die Tendenz nun „Richtung Neubau“: „Mit einem dauerhaften Kindergarten am Tiefstollen wird es wohl eher nichts werden.“ Die Gemeinde sucht nun nach geeigneten Flächen. „Wir sind aber bei den Überlegungen noch ganz am Anfang“, räumt Vanni ein.

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