Penzbergs "Gammel-Bahnhof"

Penzberg - „Eklig“ und „zum Fremdschämen“: Die Fahrgäste stellen dem Penzberger Bahnhofsgebäude kein gutes Zeugnis aus. Die Stadt will das Haus nun kaufen - dem Besitzer ist das ganz recht.
Bei einer kleinen Umfrage vor Ort fielen Worte wie „Gammel-Bahnhof“, „peinlich“, „zum Fremdschämen“ oder sogar „eklig“. In einem sind sich alle einig: Gemütlich auf den Zug warten, sieht anders aus.
Das Bahnhofsgebäude, das 1924 gebaut wurde und mit dem Säulengang ein echtes Schmuckstück war, scheint zu verfallen. Derzeit wirkt es so, als würde sich niemand mehr für das Gebäude verantwortlich fühlen. Dem will die Stadt nun ein Ende setzen – und das Haus vor dem Verfall retten,indem sie es jetzt doch kauft.
Die Debatte um das Bahnhofsgebäude ist nicht neu, bereits seit langem hagelt es Kritik an dem sichtbaren Verfall - von nichtzugänglichen Toiletten und Wartesaal mal ganz abgesehen. Die Stadt hat vor drei Jahren bereits überlegt, das Haus zu kaufen, ihr Vorkaufsrecht dann aber an den Privatinvestor Eyyup Yagci, der eine Firma in Weilheim hat, abgetreten. Der Unternehmer hatte große Pläne, wollte das Gebäude renovieren und Läden unterbringen, unter anderem eine Gastronomie. Seinen eigenen Worten nach wurde er mit seinen Visionen aber schnell in die Realität zurückgeholt. Von Anfang an sei alles sehr zäh gelaufen. „Das Genehmigungsverfahren hat sich ziemlich in die Länge gezogen“, sagt Yagci. Als der Bauantrag endlich im Oktober abgesegnet worden sei, habe er mittlerweile schon ein anderes großes Projekt begonnen – und keine Zeit mehr für den Penzberger Bahnhof. Yagci gibt offen zu, dass ihm die Kaufpläne der Stadt ganz willkommen sind und er von einem Verkauf „nicht abgeneigt“ wäre.