Damm-Arbeiten für eine Million Euro sollen nächstes Jahr starten

Lange hatte die Stadt Penzberg die geforderte Verstärkung und Sanierung von Dämmen an den Seen auf Gut Hub hinausgezögert. 2023 soll es nun aber losgehen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Damm, über den die Straße zum Campingplatz und Gutsgebäude führt. Die berechneten Kosten sind mittlerweile auf eine Million Euro gestiegen.
Penzberg – Es gehört nicht zu den Lieblingsprojekten der Stadt Penzberg: die Sanierung der Stauanlagen und Dämme an den Seen auf Gut Hub. Schon vor sieben, acht Jahren wurde über die Forderung der Behörden diskutiert, die Dämme wegen der Standsicherheit zu erneuern. Ursprünglich ging es um die Dämme und Anlagen bei Kirnberger See (Badesee), Kleinem Weiher und Strangenweiher. Im Jahr 2018 ergab eine Schätzung, dass dies zwischen 1,7 und knapp 1,9 Millionen Euro kosten würde. Allein die Arbeiten am Strangenweiher schlugen dabei mit über 1,1 Millionen Euro zu Buche.
Im Penzberger Stadtrat sorgte dies damals für Protest. Zum einen schockierte die hohe Summe, zum anderen wurde die Notwendigkeit bezweifelt, zumindest was den Strangenweiher und den Kleinen Weiher betraf. Es werde im Ernstfall höchstens Wald geflutet, es bestehe keine Gefahr für Leib und Leben, zürnte Ludwig Schmuck (CSU). Der Stadtrat versuchte damals, die Sache auszusitzen, indem er Entscheidungen vertagte.
Landratsamt drohte mit „kostenpflichtiger Anordnung“
Allerdings wollte da das Landratsamt nicht mitspielen: Es drohte im Sommer 2018 eine „kostenpflichtige Anordnung“ und, falls dann immer noch nichts passiert, ein Zwangsgeld an. Der Stadtrat lenkte daraufhin ein und stimmte mehrheitlich, als Kompromiss, einer Sanierung des Hauptdamms zwischen Kirnberger See und kleinem Weiher zu, über den die Straße zum Campingplatz und zum Gutsgebäude führt. Als Kosten (ohne Planung) wurde damals eine Summe von einer halben Million Euro genannt.
Saniert wurde seither nicht. Im Mai 2021 reichte die Stadt die Unterlagen für das Wasserrechtsverfahren ein. Im vergangenen Mai erhielt sie vom Landratsamt die entsprechende Plangenehmigung. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Stadtrat nun, den „vorzeitigen Maßnahmenbeginn“ zu beantragen. Jens Weißflog vom Penzberger Tiefbauamt erklärte, dass das Projekt im nächsten Jahr umgesetzt werden soll. Dazu gehören neben der Verstärkung des Hauptdamms die Schaffung einer Überlaufschwelle, die Wasser aus dem Kirnberger See am Kleinen Weiher vorbeileiten soll, und eine Erneuerung des Verbindungsbauwerks zwischen Kirnberger See und Huber See.
Projekt wird viel teurer als vor vier Jahren gedacht
Das Projekt wird allerdings teurer als vor vier Jahren gedacht. „Die Kosten haben uns überholt“, erklärte Weißflog. Gegenüber 2019 seien sie aufgrund der Preisentwicklung um rund 306 000 Euro beziehungsweise 39 Prozent gestiegen. Sie liegen nun inklusive Planung, statischen Nachweisen und Baugrunduntersuchung bei 1,097 Millionen Euro.
Auf der anderen Seite rechnet er aber mit einer hohen staatlichen Förderung. Geschätzt wird sie auf insgesamt fast 440 000 Euro. Dabei sei nicht der höchstmögliche Fördersatz angenommen worden, so Weißflog. Der Eigenanteil der Stadt würde sich ihm zufolge damit von ursprünglich knapp 523 000 Euro auf rund 658 000 Euro erhöhen.
Im Zuge der Arbeiten wird auch die neue Stromtrasse verlegt
„Vor vielen Jahren haben wir über ganz andere Summen gesprochen“, sagte Schmuck nun. „Es sind immer noch hohe Kosten, aber wir sind weit runtergekommen.“ Kerstin Engel (Grüne) stellte fest, dass man vom Wasserwirtschaftsamt dazu verpflichtet worden sei. Man sei deutlich unter Druck gestanden und habe die Behörde lange hingehalten. Am Ende fiel die Entscheidung einstimmig.
Laut Weißflog kann das Unternehmen Bayernwerk im Zuge der Sanierung auch die nötige neue Stromtrasse vom Umspannwerk Schönmühl zum Ortsteil Kirnberg über den Hauptdamm verlegen. Über diese neue Trasse soll ihm zufolge zugleich der aktuell geplante Solarpark auf Gut Hub angebunden werden. Nicht berücksichtigt ist bei den im nächsten Jahr vorgesehenen Arbeiten der Strangenweiher. Diese Maßnahme, erklärte Weißflog, könne in den nächsten Jahren angegangen werden.
Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Weilheim-Schongau finden Sie auf Merkur.de/Weilheim.
Alle News und Geschichten aus unserem Landkreis sind auch auf unserer Facebook-Seite zu finden.