Diatonische Harmonika für Kinder: Musikschule nimmt Volksmusik wieder in den Fokus

Die Musikschule der Stadt Penzberg will eine Abteilung neu beleben. Dafür spendete die Kulturgemeinschaft eine Diatonische für Kinder.
Penzberg – Die Musikschule der Stadt Penzberg will ihre Volksmusik-Abteilung wieder mit mehr Leben erfüllen. Um dieses Vorhaben zu unterstützen, hat die Kulturgemeinschaft Penzberg der Schule nun ein spezielles Instrument gespendet: Eine diatonische Harmonika, die laut Musikschulleiter Simon Zehentbauer „so gebaut ist, dass kleine Kinder sie spielen können“. 2500 Euro habe das Instrument gekostet, so Thomas Sendl, Vorsitzender der Kulturgemeinschaft – ein Betrag, den sein Verein gerne gezahlt habe, denn: Die Kulturarbeit in Penzberg zu unterstützen, sei das oberste Ziel seines Vereins.
Die diatonische Harmonika ist für Musikschulleiter Zehentbauer ein wichtiges Puzzlestein beim Wiederaufbau einer Volksmusik-Abteilung. Um sie neu zu beleben, seien bereits drei neue Musiklehrer eingestellt worden; und zwar für die Instrumente Hackbrett, Zither sowie Akkordeon und diatonische Harmonika. Die neue Harmonika bezeichnet er als „wichtige Investition in den Nachwuchs“.
Interesse für Volksmusik ist da
Aktuell seien es rund 30 Kinder sowie einige Erwachsene, die im Rahmen der Volksmusik-Abteilung ein Instrument lernen und sich mit volkstümlicher Musik wie etwa der Tanzlmusi befassen. Das Interesse von großen und kleinen Musikliebhabern, sich im Volksmusikbereich musisch ausbilden zu lassen, sei also durchaus vorhanden, betont Zehentbauer. Außerdem sei die Stadt Penzberg eingebettet in die oberbayerische Kulturlandschaft mit ihrer bayerischen Volksmusik-Tradition. Da sei es selbstverständlich, dass die Volksmusik zum regulären Angebot der Musikschule gehören müsse. Das sei auch stets so gewesen, betont Zehentbauer. In den vergangenen Jahren sei aber in dem Bereich zu wenig los gewesen.
Anders war das in den letzten zwei Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts: 1980 hatte der Iffeldorfer Franz Schesser als Zitherlehrer an der Penzberger Musikschule angefangen. Drei Jahre später gründete er den Volksmusikkreis, der bis zum Jahr 2004 rund 350 Auftritte gehabt hatte. Im April 2005 war Schesser dann in den Ruhestand verabschiedet worden – nach 25 Jahren Engagement für die bayerische Volksmusik bei der Musikschule.
Startschuss mit Tag der offenen Tür
Die Volksmusik-Abteilung neu erstarken zu lassen, „das finde ich ein tolles Projekt“, betont Kulturgemeinschafts-Vorsitzender Sendl und versichert, sein Verein werde auch in Zukunft die Musikschule „nach Kräften unterstützen“. Dazu wäre es freilich gut, wenn die Kulturgemeinschaft noch mehr Mitglieder bekommen würde, wirbt er. Denn deren Beiträge machten Kulturförderung für den Verein erst möglich.
Für Samstag, 6. Mai, plant die Musikschule laut Zehentbauer nun einen Tag der offenen Tür, bei dem große und kleine Interessierte die unterschiedlichen Instrumente ausprobieren dürfen – natürlich auch die Kinder-Harmonika (genaue Uhrzeit wird noch bekannt gegeben). Dadurch, so hofft Zehentbauer, werde die Volksmusik-Abteilung weiteren Schwung durch zusätzliche Schüler bekommen. Schon im nächsten Schuljahr ab September möchte er dann aus den schon besseren Musikern ein Volksmusik-Ensemble zusammenstellen, das sein Können bei öffentlichen Auftritten präsentieren soll.