Penzberg erhält Bronze für Solarstrom-Zuwachs - beim nächsten Mal soll es Gold werden

Penzberger Photoltaikanlagen versorgten im vergangen Jahr rechnerisch 21 Prozent der Penzberger mit Solarstrom. Das ist nicht viel im Vergleich zu anderen Kommunen. Doch Penzberg holt auf. Für den Zuwachs 2017 gab es nun immerhin eine Bronzemedaille der „Energiewende Oberland“. Und nächstes Mal soll es Gold sein.
Penzberg – Penzberg hat im Jahr 2017 den dritthöchsten Zuwachs an Photovoltaikleistung aller Kommunen in den vier Landkreisen Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfrathausen, Miesbach und Garmisch-Partenkirchen erzielt. Die Bürgerstiftung „Energiewende Oberland“ (EWO), die diese Landkreise umfasst, verlieh Penzberg dafür jetzt Bronze beim EWO-Solarstrompreis 2017 in Form einer Urkunde. Vor Penzberg lagen nur Geretsried und mit weitem Abstand Solarstrom-Sieger Pähl.
Penzberg holte schon einmal Bronze: Das war im Jahr 2015, als die „MöbelCentrale Penzberg“ eine große Photovoltaikanlage auf das Dach ihres Möbelhauses an der Seeshaupter Straße packte. Diese Anlage trug damals mehr als ein Drittel zum Leistungszuwachs in Höhe von 406,7 Kilowatt bei.
Für den dritten Platz 2017 reichte Penzberg nun ein Plus von lediglich 203,9 Kilowatt. Konkret seien vergangenes Jahr 30 neue Anlagen installiert worden, so Solarfachberater Manfred Zäh, der ehrenamtlich für die EWO arbeitet. Knapp die Hälfte davon entstanden auf Dächern in dem Neubaugebiet an der Johann-Dreher-Straße nahe dem Rewe-Markt. Die Installation der Anlagen sei eine Vorgabe im Bebauungsplan gewesen, so der Penzberger Klimaschutzbeauftragte Patrick Jähnichen.
Wenn nächstes Jahr der Solarstrompreis 2018 vergeben wird, dürfte aber mehr als Bronze drin sein, glaubt Bürgermeisterin Elke Zehetner. Denn dann fallen die zwei neuen Solarparks an der Staatsstraße Penzberg-Bichl ins Gewicht. Deren Leistung beträgt allein 1,5 Megawatt. Damit kann rechnerisch der halbe Ortsteil Steigenberg versorgt werden.
Auch in den Folgejahren wird der Zuwachs laut Zehetner hoch sein, wenn die sanierte Turnhalle am Josef-Boos-Platz und das neue Hallenbad Photovoltaikanlagen erhalten. „Wir sind da hinterher“, sagte sie. Potenzial gebe es ebenso bei der Aufstockung der Wohnhäuser an der Sigmundstraße. Got tsei Dank, so die Bürgermeisterin, seien auch die Bürger aufgeschlossen gegenüber Solarstrom. Jähnichen erinnerte in dem Zusammenhang an das seit zwei Jahren bestehende Solarkataster (www.solare-stadt.de/penzberg), mit dem Penzberger das Potenzial ihrer Dächer prüfen können.
„Vorbildlich“ nannte EWO-Vorstand Josef Kellner bei der Bronze-Verleihung die Bemühungen. Laut Solarfachberater Zäh wurden 2017 in der gesamten EWO-Region 5,46 Megawatt Photovoltaikleistung neu installiert. Die Gesamtleistung erhöhte sich so auf rund 255 Megawatt, was ihm zufolge etwa zwölf Windrädern entspricht. Laut Zäh kann der Stromverbrauch von 40,5 Prozent der Menschen in der EWO-Region per Photovoltaik gedeckt werden.
Penzberg hat da noch Nachholbedarf. Dort waren es – Stand 2017 – erst 21 Prozent, trotz zwei Mal Bronze. Die Gesamtleistung wurde im vorigen Jahr auf knapp 4,8 Megawatt erhöht. Zum Vergleich: In Weilheim wird der Strombedarf rechnerisch zu 39 Prozent aus Photovoltaik gedeckt, in Peißenberg zu 40 Prozent. Die Gemeinde Pähl – der Sieger 2017 – ist indes weit enteilt. Dort wird mehr Solarstrom produziert, als verbraucht wird – laut EWO-Berechnung 115 Prozent.