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Trachtler stellen in Penzberg eine besondere Chronik vor: „Dahoam im Loisachgau“

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Mit dem Leiterwagerl wurde die neue Chronik auf die Bühne in der Penzberger Stadthalle gebracht. © Anneliese Steibli

Mit einem aufwändig gestalteten Festabend wurde die neue Chronik des Loi-sachtaler Gauverbandes in der Penzberger Stadthalle vorgestellt. Geschenkt hatte sich der Gau das 400 Seiten starke Buch „Dahoam im Loisachgau“ zum 100-jährigen Gründungsjubiläum 2019.

Penzberg – Zu der Buchvorstellung geladen waren die Vorstände der 26 angeschlossenen Trachtenvereine und viele Ehrengäste, darunter Landtagsabgeordneter Harald Kühn und Penzbergs Bürgermeisterin Elke Zehetner. Für Josef Ponholzer, den Vorsitzenden des Loisachtaler Gauverbandes, gab es zwei Gründe, die Veranstaltung in der Stadthalle durchzuführen. Zum einen biete dieser frisch renovierte Saal die idealen Voraussetzungen für 250 Gäste, zum anderen sei der Gau auch in Penzberg gegründet worden.

Bürgermeisterin Zehetner wies in ihrem Grußwort darauf hin, dass auch Penzberg 2019 ein Jubiläum zu feiern habe: die Erhebung zur Stadt vor 100 Jahren.

„Der Grund für die Einladung ist ein kleines Dankeschön für die Unterstützung und die Arbeit an der Gauchronik“, so Ponholzer. Die Chronik solle vermitteln, was den Trachtlern wichtig sei. Die Lebendigkeit und die Freude bei Veranstaltungen würden durch die Bilder von schönen Ereignissen gezeigt, sollten aber auch Ansporn sein, um Kindern und Enkeln die Begeisterung für die Trachtensache weiterzugeben.

Max Bertl, der Vorsitzende des Bayerischen Landestrachtenverbands, würdigte die Bedeutung eines Buches in der schnelllebigen Zeit der digitalen Medien. „Es soll Verpflichtung und Wegweiser sein als Nachschlagewerk, vor allem für die Jugend“, betonte er.

Gauschriftführer Andreas Wachs und Gauvorstand Ponholzer vermittelten als Duo bei einer Präsentation sehr humorvoll die Entstehungsgeschichte der Chronik. 2011 hatte Wachs das Thema angesprochen. 2015 wurde ein Chronikausschuss gegründet. Jeder Verein sollte sechs Seiten Text und Bilder zu dem Buch beisteuern. „Meist wurden es viel mehr, und tausende von Bilddateien waren zu sichten“, lachte Wachs, der die Bilder-Vorauswahl übernommen hatte. Einen Tag lang sei er an einem Scanner gestanden, um all die analogen Bilder zu digitalisieren. Eine große Hilfe war dabei Simone Vetter. Sie setzte die 400 Seiten, baute die Bilder ein und wählte pfiffige Designs aus. Das Duo auf der Bühne sparte auch nicht mit Selbstkritik: Eine Korrekturabzug hatte viele rote Markierungen gezeigt – und das trotz Rechtschreibprogramms.

Auf der letzten Seite des Buchs steht ein QR-Code. Damit habe man Zugang zur ersten Chronik des Gaus, die 1989 erschienen war, erfuhren die Besucher.

Doch wo blieb das Buch? Noch hatte es niemand gesehen, und die Spannung im Saal stieg. Drei Trachtlerkinder, die mit einem Leiterwagen auf die Bühne marschierten, lüfteten das Geheimnis des Gauvorstands. Heinz Bader, Vorstand des Trachtenvereins „Edelweiß Bad Tölz“, hatte mit dem 13-jährigen Sepp Mayer, seiner acht Jahre alten Schwester Sophie und dem achtjährigen Cousin Simon Bauer einen kleinen Sketch einstudiert, an dessen Ende Ponholzer die Chronik vorzeigte.

Das erste Exemplar erhielt Wachs, weitere Bücher gingen an den Chronikausschuss, den Gauausschuss und Ehrengäste wie die Vertreter vom „Chiemgau Druck“ und die Fotografen Hias Krinner und Ralf Gerard, der das Titelbild fotografiert hatte. Aufgelockert wurde der Festabend durch Musik und Plattler. Die junge Geigenmusi, zur Hälfte aus dem Landkreis Bad Tölz, zur anderen Hälfte aus dem Garmischer Kreis, spielte unter dem Namen „hoib und hoib Musi“ jung, frisch und pfiffig auf. Die Penzberger „Magistratsmusi“ eröffnete und beschloss den Abend musikalisch und begleitete die Plattlergruppen des Loisachtaler Gauverbandes. Zu kaufen gibt es die Chronik bei den Vorständen der Trachtenvereine im Loisachgau.

Text: Anneliese Steibli

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