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Schülern fehlt der Platz zum Feiern

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Weilheim - Nach den letzten Prüfungen wollen die Schüler feiern - klar! Doch in Weilheim fehlen die Möglichkeiten dafür, beklagen Schulabgänger.

Josef Wenhardt, 18, war in Feierlaune, als er am Mittwoch vor zwei Wochen seine allerletzte Abiturprüfung hatte - genauso wie viele anderen Abiturienten, von denen der Druck der vergangenen Wochen auf einen Schlag abgefallen war. Am liebsten wollte die Q 12 gemeinsam feiern. Doch wo? Das war das Problem.

Zuerst zogen die Abschlussschüler zum Dietlhofer See, Bier und Sekt im Gepäck. Doch dort stand ein Sicherheitsdienst und kontrollierte die Taschen der Schüler, wie Kollegstufensprecher Josef Wenhardt berichtet. „Wir sind dann zum Feiern ins Sonnendeck gegangen.“ Dort war es angesichts des Ansturms der Abiturienten bald so laut, dass um halb 12 die Polizei kam. „Es hat sich dann ziemlich zerstreut“, bedauert der Kollegstufensprecher. „Es wäre schön gewesen, wenn wir gemeinsam hätten feiern können.“

Wenhardt findet, dass es in Weilheim an Möglichkeiten fehlt, um nach den Abschlussprüfungen zu feiern, und derselben Meinung ist Enes Köster, Schülersprecher an der Realschule. „Es ist wirklich schwer, dafür einen Platz zu finden“, sagt der 17-jährige Enes Köster. Sie hätten schon vor Wochen von der Stadt den Hinweis bekommen, dass sie nicht am Dietlhofer See feiern dürfen, auch an der Ammer sei ihnen das untersagt worden. Jetzt denken sie an den Staffelsee in Murnau oder an einen Platz in Eberfing.

Andreas Wunder vom städtischen Ordnungsamts erklärt, dass die Stadt heuer verstärkt darauf achtet, dass die Abschlussschüler nicht am Dietlhofer See feiern. „Wir haben heuer zum ersten Mal einen Security-Dienst engagiert, der die Schüler wegschickt, wenn sie mit Alkohol aufkreuzen.“ Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die Jugendlichen die Flaschen liegenlassen und sogar ins Wasser schmeißen. „Das ist zu gefährlich, die Badegäste schneiden sich dann die Füße auf“, erklärt Wunder. Schüler hatten auch angefragt, ob sie am Volksfestgelände feiern dürfen. „Das geht aber nicht“, so der Ordnungsamtschef. „Das gibt es in keiner Stadt, dass den Schülern ein öffentlicher Platz zum Feiern zur Verfügung gestellt wird.“

Also zum Feiern an die Ammer? In Grüppchen von 10 bis 15 Leuten sei das in Ordnung, sagt Bernhard Müller vom Wasserwirtschaftsamt, „vorausgesetzt, sie nehmen ihren Müll wieder mit.“ Ganze Jahrgangsstufen könnten sich jedoch nicht an der Ammer niederlassen. „Da ist Ärger wegen Lärmbelästigung vorprogrammiert.“

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