1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Weilheim

Mehr Schutz für Bäume bei Bauarbeiten

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Magnus Reitinger

Kommentare

null
Die Alleebäume an der Weinhartstraße zu erhalten, ist der Stadt wichtig. Jetzt wurde einer der Straßenbäume im Zuge von Rodungsarbeiten auf dem Baugrundstück beschädigt – was Konsequenzen hat. © Ruder

Gegen die geplanten Neubauten an der Ecke Weinhart-/Schmädlstraße spricht nichts. Das hat Weilheims Bauausschuss erneut bekräftigt. Dennoch ist die Stadt sauer auf den Bauträger. Denn bei der Rodung auf dem Areal wurde auch ein Alleebaum an der Straße beschädigt.

Weilheim – Das Bauvorhaben selbst ist mittlerweile unstrittig. Zwei Doppelhäuser und zwei Reihenhaus-Dreispänner mit Tiefgarage und Stellplätzen will die Grünwalder „Grund & Boden AG“ auf dem Eckgrundstück errichten, wo gerade archäologische Untersuchungen zu Funden aus der Bronzezeit stattfinden. Die für die Wohnbebauung nötige Bebauungsplan-Änderung hat der Bauausschuss des Weilheimer Stadtrats in seiner Sitzung am Dienstag endgültig abgesegnet – einstimmig.

Ebenso einstimmig fiel jedoch der Beschluss, den Umgriff dieses Bebauungsplans bis zur Mitte der Weinhart-straße auszudehnen und darin Bußgeldbestimmungen für die Beschädigung von Straßenbäumen aufzunehmen. Denn im Zuge der Rodungsarbeiten auf dem Baugrundstück, so hieß es in der Sitzung, sei einer der großen Alleebäume an der Weinhartstraße (also auf städtischem Grund) beschädigt worden.

Die Baufahrzeuge seien zu nah und heftig an diesen Baum herangefahren, sagte FW-Stadträtin Romana Asam und forderte, „einen Präzedenzfall mit einem empfindlichen Bußgeld zu schaffen“: „Es wird langsam Zeit, dass wir das mal machen“, so Asam, „denn wir haben dieses Problem immer wieder“. Stadtbaumeisterin Andrea Roppelt bestätigte den Vorfall („die Baufirma hat schlicht nicht darauf geachtet“) – wobei der Baum noch nicht kaputt sei, wie Manfred Stork, Leiter der Bauverwaltung im Rathaus, auf „Tagblatt“- Nachfrage sagte.

Enttäuscht vom Investor

Um eine Rechtsgrundlage für die Ahndung einer Ordnungswidrigkeit zu haben, müsse der Bebauungsplan bis zur Straßenmitte ausgedehnt werden, betonte Stork. Ähnlich will das Gremium künftig auch bei anderen Bauvorhaben vorgehen. „Wir müssen Bäume schützen, das ist für die Zukunft der Handlungsauftrag an uns“, so CSU-Vertreter Klaus Gast – „weil man feststellen muss, dass darauf oft nicht mehr geachtet wird“.

Sein CSU-Kollege Stefan Zirngibl war es, der explizit den Antrag stellte, schon im aktuellen Fall den Bebauungsplan zu erweitern. Er zeigte sich massiv enttäuscht von dem Investor, der versprochen habe, größere Bäume auf dem Baugrund zu verschonen. „Entgegen dieser Aussage blieb kein Baum stehen“, so Zirngibl verärgert: „Und jetzt kommt noch dazu, dass einer der alten Alleebäume auf städtischem Grund kaputtgefahren wurde. Das ist wirklich schlimm.“

Auch interessant

Kommentare