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Vor den Paralympics bloß nicht krank werden!

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Von: Paul Hopp

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Die Biathletin  Clara Klug und ihr Guide Martin Härtl aus Weilheim  vermeiden derzeit zu große Anstrengungen in der Kälte.  Am Sonntag geht es nämlich  zu den Paralympicas in Pyeongchang.

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1 / 2Medaillensammeln macht Spaß: Martin Härtl und Clara Klug (hier beim Weltcup in Oberried). © Privat/Härtl
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2 / 2Das Paralympics-Outfit passt: Para-Biathletin/Langläuferin Clara Klug hat ihre Kleidung schon anprobiert. Fotos: © Privat/Härtl

Weilheim – Die derzeitige Kälte zwingt auch Wintersportler zu besonderen Maßnahmen. Um sich nicht noch kurz vor den Paralympics (9. bis 18. März) in Pyeongchang eine Erkältung einzuhandeln, gehen die sehbehinderte Biathletin/Langläuferin Clara Klug und ihr Begleitläufer, der Weilheimer Martin Härtl, in diesen Tagen sehr vorsichtig vor. „Es geht derzeit nur darum, gesund zu bleiben“, sagt Härtl. „Wobei das nur in große Anführungszeichen zu setzen ist.“ Eine Erkältung wäre so ziemlich das Schlimmste, was ihm und vor allem Klug jetzt passieren könnte. „Dann hast du ein echtes Problem“, so der DSV-Trainer.

Schon am zweiten Tag der Wettkämpfe in Südkorea steht für den Weilheimer und die Münchenerin ein Höhepunkt auf dem Programm: der Biathlon-Sprint. Dieser Wettkampf „ist mein Format. Das mag ich sehr gerne“, sagt die 23-Jährige. Im Biathlon-Sprint feierte sie im März 2017 auch ihren ersten Weltcup-Sieg – und das auch noch auf den Strecken bei der Paralympics-Generalprobe in Pyeongchang. Vor der Abreise am kommenden Sonntag, 4. März, gibt es noch ein Training auf Skiern. „Das werden wir am Freitag abhalten. Da soll es nicht mehr ganz so kalt sein“, sagt Härtl, der zugleich Klugs Coach ist. Was körperliche Anstrengungen betrifft, gilt derzeit die Devise: „Weniger ist mehr“, sagt Härtl mit Nachdruck.

Für das Ski-Nordisch-Duo beginnt das Abenteuer „Paralympics“ mit einem Flug von München nach Frankfurt. Dort erfolgt die offizielle Verabschiedung der gesamten deutschen Delegation durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Danach geht es in einer Chartermaschine nach Südkorea. 20 Athleten und vier Begleitläufer umfasst das deutsche Team, das in fünf Sportarten (Para-Snowboard, Rollstuhlcurling, Para-Eishockey, Para-Ski-alpin, Para-Ski-nordisch) antritt. Insgesamt kämpfen in Pyeongchang 670 Frauen und Männer (23 Prozent mehr als 2014 in Sotschi) zehn Tage lang um 80 Goldmedaillen. Klug und Härtl richten ihr Augenmerk vor allem auf die drei Biathlon-Wettbewerbe. Dort haben die beiden bei der WM 2017 in Finsterau zweimal Silber und einmal Bronze geholt.

Die Medaillenchancen sind für Klug und Härtl noch einmal gestiegen, nachdem zwei starke russische Athletinnen, Mikhalina Lysova und Elena Remizova, kein Startrecht für Pyeongchang erhielten. Grund dafür ist die Doping-Problematik im russischen Sport. Bei den Paralympics dürfen nur solche Frauen und Männer starten, die spezielle Regeln des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) erfüllt haben. Unter anderem müssen sie einem bestimmten Dopingtest-Pool angehören und mindestens zweimal in den vergangenen sechs Monaten getestet worden sein. Im Weltcup waren Lysova und Remizova in diesem Winter am Start und haben dort regelmäßig Spitzenplätze belegt.

Die Haupt-Konkurrenz kommt nun aus der Ukraine – und auch aus dem eigenen Lager. Vivian Hösch (Freiburg) und ihr Begleitläufer Florian Schillinger haben heuer auch schon bewiesen, dass sie mitmischen können. Bei den Männern gibt es einen sehbehinderten Biathleten/Langläufer: Nico Messinger (Freiburg); er läuft mit Guide Lutz Klausmann.

Im Fernsehen werden Klug und Härtl mit Sicherheit auch live zu sehen sein. Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF werden rund 65 Stunden aus Südkorea senden. Die Eröffnungsfeier ist am Freitag, 9. März, im ZDF (11.50 bis 14 Uhr) zu sehen. Der Sender „n-tv“ zeigt dreimal täglich zur Mittagszeit Kurzbeiträge.

Wettbewerbe

Biathlon: Sprint (Samstag, 10. März, 3.45 Uhr deutsche Zeit); Mitteldistanz (Dienstag, 13. März, 4.30 Uhr); Langdistanz (Freitag, 16. März, 4 Uhr)

Langlauf: Langdistanz (Montag, 12. März, 2 Uhr); Sprint (Mittwoch, 14. März, 2 Uhr); Mitteldistanz (Samstag, 17. März, 2 Uhr); 4 x 2,5-Kilometer-Staffel (Sonntag, 18. März, 2 Uhr).

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