Corona auch im Landkreis Weilheim-Schongau: Neues Medikament soll getestet werden

Im Landkreis Weilheim-Schongau wurde zwischenzeitlich eine weitere Person positiv auf das Coronavirus getestet. Die ca. 50-jährige Frau hat grippale Symptome und wird in häuslicher Absonderung behandelt, wie das Gesundheitsamt, das Landratsamt und die Krankenhaus GmbH mitteilen.
Update vom 11. März: Der erste Coronavirus-Patient (80) im Landkreis liegt auf der Intensivstation im Weilheimer Krankenhaus. Bei Bedarf können die Ärzte ihm nun ein völlig neues Medikament verabreichen.
Coronavirus im Landkreis Weilheim-Schongau: Dritter Fall bekannt
Update, Sonntag, 8. März: Inzwischen gibt es einen dritten Coronavirus-Fall im Landkreis Weilheim-Schongau.
Ursprünglicher Artikel vom 6. März: Landkreis - „Alle Kontaktpersonen werden durch das Gesundheitsamt ermittelt und getestet“, heißt es weiter in der entsprechenden Mitteilung. Für enge Kontaktpersonen werde eine häusliche Absonderung über 14 Tage angeordnet. Nach Mitteilung von Herrn Prof. Knez, Ärztlicher Direktor im Krankenhaus Weilheim, befindet sich der erste diagnostizierte Corona-Patient derweil in einem kritischen Zustand und muss intensivmedizinisch betreut werden.
Das behandelnde Ärzteteam hat alle verfügbaren Maßnahmen ergriffen und eine Sondergenehmigung der Regierung Oberbayern erwirkt, um das Medikament „Remdesivir“ in der Behandlung des Patienten einsetzen zu dürfen. Das Medikament von der kalifornischen Pharma-Firma Gilead Life Sciences wird von den Universitätskliniken empfohlen, da hier in der Therapie von „Corona-Patienten“ gute Erfahrungen gemacht wurden. Es hat aber derzeit noch keine Zulassung für Deutschland.
Einige Betroffene müssen bis Montag auf das Testergebnis warten
Für die Mitarbeiter, die nach dem Kontakt mit dem an Corona erkrankten Patienten vorsorglich in häusliche Quarantäne gegangen sind, liegen für 9 Personen die Testergebnisse vor. Diese sind alle negativ. Damit konnte eine Weiterverbreitung der Coronavirusinfektion bislang verhindert werden. Für die verbleibenden vier Mitarbeiter werden die Test-Ergebnisse spätestens im Laufe des kommenden Montags vorliegen, heißt es weiter in der entsprechenden Pressemitteilung.
Am Donnerstagabend war bekannt geworden, dass es den ersten Fall einer Infektion mit dem Corona-Virus im Landkreis Weilheim-Schongau gegeben hatte. Erkrankt ist ein 80-Jähriger aus dem Landkreis, der bereits seit Tagen im Krankenhaus Weilheim behandelt worden war, aber erst am Mittwoch auf das Corona-Virus getestet wurde.
Zahlreiche Veranstaltungen im Landkreis mittlerweile abgesagt
Am Freitagnachmittag zog die Schongauer CSU nach einer Krisensitzung des Vorstands die Reißleine und sagte kurzfristig alle drei geplanten Schockerberg-Aufführungen für das Wochenende ab. „Wir wollten keine Panikmache und haben eigentlich gesagt, wir ziehen es durch“, sagte ein geknickter Ortsvereinschef Oliver Kellermann. Doch Landratsamt, Gesundheitsamt und Krankenhaus GmbH hätten angesichts der aktuellen Situation zur Absage geraten. „Es tut total weh, aber die Gefahr, dass sich jemand am Schockerberg infiziert, können und wollen wir uns nicht leisten.“ Es sei allerdings geplant, das Starkbierfest „zu gegebener Zeit“ nachzuholen. Karten würden bis dahin ihre Gültigkeit behalten.
Die Ausbildungsmesse und die Job-Messe am 31. März in der Stadthalle Penzberg wurden auf Ende Mai verschoben. Laut Stadt wird ein Ersatztermin bekannt gegeben. Der Kreisfischereiverein hat seine für diesen Samstag geplante Jahresversammlung in Schongau abgesagt. Kartenwünsche können ab 14 Uhr in einem Zelt vor dem Jakob-Pfeiffer-Haus abgegeben werden.
Für diesen Sonntag gibt es zwei Absagen in Weilheim: „Wählt!Frauen.Tag“von KAB und Frauenbund im Regionalzentrum St. Anna sowie der Kleintiermarkt in der Kleinen Hochlandhalle. Die CSU Seeshaupt hat laut Vorsitzendem Wolfgang Franz das PublicViewing am 11. März „aus Fürsorge für ihre Gäste“ abgesagt. Der Infoabend zur „Digitalen Schule“ am 12. März an der Mittelschule Weilheim wurde ebenfalls gestrichen. Schongaus Bürgermeister Falk Sluyterman meldete gestern, dass ein für 13. März geplanter Vortrag im Ballenhaus abgesagt wurde: Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, wollte über „wirtschaftliches Herausforderungen – was wir tun müssen uns weshalb wir uns nicht trauen“ referieren.
Am 16. März findet der Vortrag „Digitale Welten“ an der Mittelschule Weilheim nicht statt. Der „Danke-Mittag“ für die Gardetänzer von „Frohsinn 2000“, der am Sonntag in der Peißenberger Tiefstollenhalle hätte stattfinden sollen, entfällt.
In den Seniorenheimen in Bayern gilt derzeit eine Null-Besuch-Regelung. Mit einer rührender Bitte wenden sich die Bewohner und die Mitarbeiter des Schongauer Heiliggeist-Spitals in der Corona-Krise nach draußen.
Weilheim als zweites Wuhan? Peta-Tierschützer wollen den Kleintiermarkt verbieten - wegen der Gefahr einer neuen Pandemie nach Corona.