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Parken beim Friedhof in Weilheim: Das soll bald anders werden

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Von: Magnus Reitinger

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Zugeparkt ist oftmals der Bereich um den Krumpperplatz in Weilheim. Deshalb fordert die SPD hier Änderungen, sobald das neue Parkhaus in Betrieb ist.
Zugeparkt ist oftmals der Bereich um den Krumpperplatz in Weilheim. Deshalb fordert die SPD hier Änderungen, sobald das neue Parkhaus in Betrieb ist. © Ralf Ruder

In gut einem Jahr soll das Parkhaus der Stadtwerke an der Krumpperstraße in Betrieb gehen. Dann müsse die Stellplatzsituation auf den Straßen rundherum komplett neu geregelt werden, fordert die SPD-Stadtratsgruppe. Wie, das wird in den nächsten Monaten geklärt.

Weilheim – Rund 100 Autostellplätze entstehen im Parkhaus auf dem alten Stadtwerkegelände an der Krumpperstraße – in zwei Etagen über 14 neuen Garagen für Feuerwehr und Rotes Kreuz sowie einem Heizkraftwerk fürs künftige Nahwärmenetz in Weilheim. Nach fünfjähriger Planung und einigen Widerständen war kürzlich Baubeginn, im Sommer 2024 soll das Parkhaus eröffnet werden. Die Stellplätze darin sind nicht etwa für Kurzzeitparker gedacht, sondern werden fast gänzlich an Behörden und Betriebe in der Nähe vermietet. Unter anderem das Landratsamt, die Rettungsleitstelle, das Landwirtschaftsamt und das städtische Bürgerheim wollen diese Parkplätze ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen.

SPD beantragt Parkraumkonzept

Die Beschäftigten, so die Hoffnung der Stadt, werden ihre Autos dann nicht mehr an den umliegenden Straßen abstellen – denn die sind bis dato regelmäßig zugeparkt, zum Ärger vieler Anwohner. Doch damit sich die Situation künftig tatsächlich bessert, müsse die Stadt bald Nägel mit Köpfen machen, fordern die beiden SPD-Vertreter im Weilheimer Stadtrat. Sie beantragten, jetzt „ein Parkraumkonzept für den Bereich Krumpperstraße, Krumpperplatz, Angerkapellenstraße, Sondermayerstraße und Am Betberg (westlich der Römerstraße) zu erstellen“. Auf dass dieses „sofort mit Inbetriebnahme des Parkhauses umgesetzt werden kann“.

Stadtverwaltung bremst aus

Aufs Tapet kam dieser Antrag in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses. Doch in ihrer Stellungnahme dazu bremste die Stadtverwaltung den Elan erst einmal aus: Gewiss werde durch das entstehende Parkhaus „der Parkdruck im Geviert reduziert“ und sei eine Entspannung der Situation zu erwarten. Doch man rate davon ab, „jetzt übereilt verschiedene Maßnahmen in Sachen Parken auszuprobieren, ohne dass die Wirkung des Parkhauses bekannt und bewertet ist“. Vernünftig könne die Situation erst 2025 beurteilt werden, „nachdem sich das neue Parkhaus an der Krumpperstraße etabliert hat“, hieß es aus dem Ordnungsamt im Rathaus.

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„Übereilt ist der Antrag nun wirklich nicht“, meinte dazu Horst Martin, der Sprecher der SPD-Gruppe. Es sei „seit Jahren Konsens, dass mit Inbetriebnahme des Parkhauses etwas im Umfeld geschehen muss“. Das habe man den Kritikern, die zusätzlichen Verkehr durch das Parkhaus befürchten, stets zugesichert. Auch das Radverkehrskonzept der Stadt sehe im Bereich des Krumpperplatzes eine „sehr sensible Stelle“, die in diesem Zuge verbessert werden könnte. Für die Veränderungen seien „größtenteils nur Markierungen und Verkehrszeichen nötig, keine Umbauten“, so Martin. Und man brauche dafür auch keine teuren Gutachter von außen.

„Bewohnerparken“ für zwei Straßen vorgeschlagen

Aus Sicht der SPD sollten in den Straßenabschnitten Angerkapellenstraße und Am Betberg (westlich der Römerstraße) ein „Bewohnerparken nach Trennprinzip“ eingerichtet und am „Friedhofsparkplatz“ die Stellplätze beidseitig gebührenpflichtig werden. In der Krumpperstraße und Sondermayerstraße solle die Stadt sämtliche öffentlichen Parkplätze auflösen, sobald das Parkhaus in Betrieb ist.

Diese konkreten Vorschläge wurden im Verkehrsausschuss allerdings noch nicht diskutiert. „Dass es ein Konzept braucht, ist unstrittig – die Frage ist nur, wann“, sagte 2. Bürgermeisterin Angelika Flock (CSU) als Sitzungsleiterin. „Warum können wir nicht warten, bis das Parkhaus besteht und wir sehen, was passiert?“, fragte ihr Fraktionskollege Johannes Langer: „Sonst sind wieder Nachbesserungen nötig.“

Zusätzlichen Verkehr befürchtet

Manuel Neulinger (Grüne), der Verkehrsreferent des Stadtrates, warb indes dafür, sich jetzt und nicht erst später Gedanken zu machen. „Es war klarer Konsens, dass das Parkhaus nicht zusätzlichen Verkehr in die Innenstadt führen soll. Das wäre aber der Fall, wenn die jetzigen Stellplätze im Straßenraum erhalten bleiben.“ Deshalb, so Neulinger, müsse das Konzept fertig sein, ehe das Parkhaus öffnet. „Man fängt irgendwo an“, empfahl auch BfW-Vertreter Hans Vollmann, „Nachjustieren muss man dann immer“.

Letztlich beschloss der Verkehrsausschuss einstimmig, ohne großen Aufwand die Meinung des Ingenieurbüros „gevas“ einzuholen, das für die Stadt schon verschiedene Gutachten und zuletzt auch das Radverkehrskonzept erstellt hat. Zudem, so der Beschluss, wird der Arbeitskreis „Mobilität und Verkehr“ der Weilheimer Agenda 21 einbezogen. Im Herbst komme das Thema „Parkraumkonzept“ für den Bereich rund um den Krumpperplatz dann erneut auf die Tagesordnung des Verkehrsausschusses.

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