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„Hass ist keine Alternative“

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Von: Kathrin Hauser

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Bunt und kreativ war der Protest der mehr als 500 Demonstranten vor der Weilheimer Stadthalle gegen die AfD Veranstaltung, zu der etwa 350 Besucher kamen. © EMANUEL GRONAU

Mehr als 500 Menschen haben am Dienstag vor der Weilheimer Stadthalle der AfD, die in der Stadthalle eine Veranstaltung mit etwa 350 Besuchern abhielt, die rote Karte gezeigt. Der Protest war lautstark und friedlich.

Weilheim – Gegen 17 Uhr strömen die Demonstranten aus allen Ecken Richtung Stadthalle. Dass die AfD kein gern gesehener Gast in Weilheim ist, wird schon auf der Ammerbrücke deutlich: Ein riesiges Banner, auf dem der Spruch „AfD go home“ prangt, hat ein Anwohner an seinem Haus an der Ammer angebracht. Die Grünen, die SPD und die ÖDP haben unter dem Motto „Weilheim zeigt Rassismus die rote Karte“ zur Demonstration gegen die AfD und deren Veranstaltung in der Stadthalle aufgerufen. Viele sind der Einladung gefolgt und bekommen bei der Ankunft an der Stadthalle tatsächlich eine rote Karte in die Hand gedrückt, die sie bei Bedarf zeigen können. Es gibt viele rote Karten für die AfD: Rund 500 Menschen haben sich gegen 17.15 Uhr versammelt, und es werden noch mehr.

Viele haben Plakate und Spruchbänder gebastelt, die sie in die Höhe halten: „Schabernack gegen Nazikack“, steht da zum Beispiel und „Wenn die AfD die Antwort ist, wie dumm war dann die Frage?!“ und „Unsere Alternative heißt Respekt und Solidarität“ und „Wenn Ihr das Volk wärt, wären wir Flüchtlinge“. Manche sind richtig kreativ geworden: „Braune Vollnuss“ steht zum Beispiel auf einer Abbildung einer riesigen Schokoladentafel, die das Foto von Alexander Gauland ziert, und immer wieder „Weilheim ist bunt“.

Bunt gemischt ist auch die Gruppe vor der Stadthalle: Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren folgen den Reden, mit denen gegen 17.20 Uhr die Kundgebung eröffnet wird. Die Penzberger Grüne Katharina von Platen begrüßt unter anderem alle „Gutmenschen“. Sie freue sich, dass so viele gekommen seien, sagt sie. „Ich bin froh, dass Ihr alle da seid“, sagt auch der SPD-Landtagskandidat Dominik Streit. Er habe sich in seiner Rede mit dem Wahlprogramm der AfD auseinandersetzen wollen, doch es gebe noch keines. „Die AfD macht Politik für reiche, weiße Männer“, sagt Streit.

Nach Maiken Winter von der ÖDP hat Andreas Krahl von den Grünen das Wort: „Ihr seid der Beweis dafür, dass Weilheim mehr ist als diese engstirnigen Männer und Frauen.“ Es sei an der Zeit, gegen diese Leute aufzustehen, sagt Krahl: „Denn Hass und Ausgrenzung sind in Wahrheit weder eine Alternative für Deutschland noch für sonstwas.“

Ein Teil schaut sich dann noch Jörg Meuthen an

Gegen 18.20 Uhr sind alle Reden draußen gehalten und die Aufmerksamkeit richtet sich voll auf den Eingang der Stadthalle, in die immer mehr Besucher der AfD-Veranstaltung gehen. „Hoffentlich kenne ich keinen von denen“, sagt eine Frau, die direkt an der Absperrung steht. Laute Musik klingt über den Platz. Sie ist so laut, dass sie sogar den Weg ins Innere der Halle schafft.

Dorthin streben jetzt auch immer mehr Besucher der AfD-Veranstaltung. Viele werden von lauten Pfiffen begleitet, viele rote Karten werden ihnen entgegengereckt. Immer wieder ruft die Menge „Nazis raus“.

Einige, die in die Halle gehen, scheinen das Pfeifkonzert direkt zu genießen und applaudieren in Richtung der Demonstranten oder posieren zum Foto vor den Demonstranten. Der Hauptredner des AfD-Abends, Jörg Meuthen, erspart sich den Weg durch den Haupteingang. Er zieht den Hintereingang vor.

Von Kathrin Hauser

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