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IHK: Mehrheit für Westumfahrung

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Die Mitglieder des IHK-Regionalausschusses nutzten die Gelegenheit, sich in den Räumlichkeiten der Firma von Günter Bechtold (3.v.r.) umzusehen, bei dem sie zu Gast waren. © Foto: Ralf Ruder

Eindeutig für den Bau einer Entlastungsstraße sprach sich die Mehrheit der Mitglieder des IHK-Regionalausschusses auf dessen jüngster Sitzung aus. Eine Mehrheit lehnt dabei aber den Tunnel unter der B2 ab.

Weilheim – Beherrschendes Thema der Sitzung des IHK-Regionalausschusses Weilheim-Schongau, zu der sich elf der 17 Mitglieder in dem Räumen der Firma „Günter Bechtold“ getroffen hatten, war die Verkehrssituation in Weilheim.

Zehn Mitglieder sprachen sich für den Bau einer Entlastungsstraße aus, ein Unternehmer enthielt sich der Stimme. In einer zweiten Abstimmung lehnten zehn Mitglieder den Bau eines Tunnels unter der Bundesstraße B2 ab. Nur ein Mitglied war nicht grundsätzlich gegen diese Lösung.

Ein großes Problem in der aktuellen Diskussion um die Verkehrsentlastung der Stadt sieht der Ausschuss-Vorsitzende Klaus Bauer darin, dass die Befürworter eine „schweigende Mehrheit“ – mit Betonung auf „schweigende“ – seien. Bauer fordert daher: „Wir brauchen eine laute Stimme der Wirtschaft.“

Hans Medele sieht das Problem ebenfalls in der Inaktivität der Befürworter. Es würden sich nur die 1500 Gegner zu Wort melden und die öffentliche Meinung darstellen. Jetzt müssten die Befürworter einer Verkehrsentlastung „so schnell wie möglich in die Puschen kommen“. Umstritten war, ob der Regionalausschuss die vom Staatlichen Bauamt angekündigten Planungen von Varianten und den Vorschlag einer Vorzugsvariante abwarten sollen, oder ob sie selbst aktiv werden sollen.

Die Befürworter des Abwartens argumentierten mit der fachlichen Kompetenz des Bauamts in Sachen „Straßenbau“. Die Gegner betrachten den Ausschuss als in wirtschaftlichen Fragen kompetenter als das Bauamt. Zudem hätten die 17 Gewählten das Mandat aller 9000 Mitglieder, für sie zu sprechen.

Es sei also ihre Pflicht, mit ihrer Meinung an die Öffentlichkeit zu gehen. In der Diskussion bildete sich eine Mehrheit für die Westumfahrung heraus. Diese sei besser, weil sie drei Gewerbegebiete erschließe, so die Begründung. Auch die Vertreter aus dem Schongauer Raum Erwin Effner und Peter Ostenrieder sehen eine Westumfahrung als vorteilhaft an, weil so der Westen der Landkreises besser an München angebunden werde. Derzeit sei Weilheim ein Flaschenhals in der Verkehrsverbindung. Während der bergmännische Tunnel nicht diskutiert wurde, lehnen die Wirtschaftsvertreter einen oberflächennahen Tunnel unter der B2 ab.

Dieser würde während einer – geschätzten – Bauzeit von drei bis vier Jahren ein Verkehrschaos verursachen und die Läden an der B2 und in der näheren Umgebung ruinieren. Armin Weiß regte an, „die Lösung mit der geringsten Belastung während der Bauzeit“ zu fordern.

Auch die Digitalisierung war Thema der Sitzung. Nachdem Marco Steglich von der Fraunhofergesellschaft den neuen 5G-Standard für Mobilfunk vorgestellt hatte, meldeten mehrere Anwesende Zweifel an der Sinnhaftigkeit eines schnelleren Systems an, wenn dieses nicht flächendeckend geplant sei.

Wichtiger sei es, zunächst die bestehenden Funklöcher rund um Weilheim zu schließen. Bei der Zuwanderung nach Deutschland wollen die Wirtschaftsvertreter mehr Sorgfalt sehen. Hans Medele sieht nach eigener Aussage „550 000 Zuwanderer in Hartz IV“ durchaus als Problem für Deutschland. Besser sei es, die Menschen in eine für sie geeignete Ausbildung zu bringen. VON ALFRED SCHUBERT

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