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Reisebüros haben viel Arbeit und machen dennoch Verluste - die Zukunft ist ungewiss

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Von: Franziska Florian

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Viel zu tun hat derzeit Uta Orawetz, Inhaberin des Reisebüros Simader in Weilheim. Sogar nachts telefoniert sie mit ihren Kunden, wenn diese eine dringende Beratung brauchen. © Gronau

Wegen der Corona-Krise werden alle Reisen bis einschließlich Ende April storniert. Doch kaum jemand bucht seine Urlaubsreise um. Dadurch entstehen den Reisebüros erhebliche Verluste und dennoch haben sie so viel Arbeit, dass sie teilweise auch nachts für ihre Kunden im Einsatz sind.

Landkreis – Für die Reisebüros im Landkreis Weilheim-Schongau gibt es derzeit viel zu tun. Wegen des Coronavirus können geplante Urlaube nicht stattfinden und werden deshalb von den Reiseveranstaltern storniert.

Weilheim: Zurückholen der Urlauber hat oberste Priorität 

Auch Uta Orawetz, Inhaberin des Reisebüros „Simader“ in Weilheim, hat alle Hände voll zu tun. Für sie und ihre Mitarbeiter ist die oberste Priorität, die Kunden, die aktuell „noch im Zielgebiet sind“, zurückzuholen. „Wir schauen jede Buchung einzeln an und überlegen, was die beste Möglichkeit ist, um den Kunden wieder zurückzubringen“, erklärt Orawetz.

Dazu komme noch, dass sie jeden ihrer Kunden über die Reisestornierung informiere. „Teilweise telefoniere ich auch nachts mit den Kunden, wenn es notwendig ist.“ Ihr Reisebüro habe zwar geschlossen, aber telefonisch sind Orawetz und ihre Mitarbeiter dennoch für die Kunden erreichbar, damit sämtliche Fragen so schnell wie möglich geklärt werden können.

Schongau: „Umbuchungswille nicht da“

Wie Patrick Aust, Geschäftsführer des Reisebüro „Enzian“ in Schongau auf Nachfrage der Heimatzeitung sagt, werden Reisen, die bis Sonntag, 19. April, stattgefunden hätten, von den jeweiligen Reiseveranstaltern storniert. Mittlerweile würden aber fast alle Reiseveranstalter bis einschließlich 30. April stornieren, sagt Aust.

Die kostenlosen Umbuchungen, die die Reiseveranstalter anbieten, werden kaum in Anspruch genommen: „Ein Umbuchungswille ist nicht da, weil man ja nicht weiß, wie es weitergeht“, erklärt er. Urlaube, die für Mai geplant sind, werden aktuell noch nicht storniert, wie Aust sagt.

Penzberg: Zukunft ist ungewiss, weil Lage nicht abschätzbar ist

Auch Judith Stoll, Büroleiterin des Volksbank Reisebüros in Penzberg, weiß noch nicht, wie die Lage für Mai aussieht. „Wir hangeln uns von Tag zu Tag“, sagt sie. Ihre Kunden werden von ihr und ihren Mitarbeitern per Mail informiert, da sie das Büro seit Mittwoch, 18. März, geschlossen haben. „Wir hören aber auch einmal die Woche unseren Anrufbeantworter ab, sollte jemand keine E-Mail-Adresse haben“, erklärt sie. Außerdem würden sie und ihre Kollegen die Kunden aktiv über eine Stornierung informieren, was viel Zeit und Arbeit kostet.

Und doch mache das Volksbank Reisebüro – wie viele andere auch – erhebliche Verluste. Alleine für April wurden bei ihr 50 Buchungen mit rund 100 Urlaubern storniert. „Sollte es für Mai oder gar Juni auch so sein, sind rund 500 Reisende betroffen“, erklärt Stoll. Vor allem, weil im Juni die Pfingstferien sind und viele Familien längere Urlaube gebucht hatten.

Um die Verluste wenigstens ein bisschen einzudämmen, würde das Reisebüro versuchen, die Kunden zu einer Umbuchung zu bewegen. „Teilweise wird dann umgebucht, aber viele stornieren lieber, weil die Lage derzeit nicht abschätzbar ist“, erklärt die Reisebüroleiterin.

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