„HeimatOffice“ statt Pendeln

Zur Arbeitsstätte in München zu pendeln, kostet Zeit und Geld. Dieser Umstand führte Christian Kopsch zur Gründung seines „HeimatOffice“, das er beim Weilheimer Unternehmer-Frühstück 25 Führungskräften aus der Wirtschaft vorstellte.
Weilheim – Mit dem „HeimatOffice“ in der Münchener Straße will Kopsch Weilheimer Pendlern die Möglichkeit bieten, eine professionelle Arbeitsumgebung zu nutzen. Eine zweite Zielgruppe sind lokale Projektgruppen, die für ihren Arbeitgeber etwas vor Ort erledigen, für den begrenzten Zeitraum aber kein eigenes Büro einrichten wollen, weil dies zu aufwendig wäre. Die dritte Gruppe potenzieller Nutzer sieht Kopsch in den Solo-Selbstständigen, die entweder von zu Hause aus oder bei ihren Kunden arbeiten. Ihnen biete das „HeimatOffice“ nicht nur die Infrastruktur eines Büros, sondern auch den Kontakt zu Kollegen aus vielen Branchen. Dies verhindert laut Kopsch nicht nur, dass einem „zu Hause womöglich die Decke auf den Kopf fällt“, sondern bietet auch die Möglichkeit, Anregungen zu bekommen und so neue Aufgabenfelder für die eigene Tätigkeit zu finden. Und nicht zuletzt will Kopsch Unternehmensgründern die Möglichkeit bieten, ein kostengünstiges Büro mit eigener Adresse zu betreiben, ohne sich langfristig zu binden. Falls das Geschäft nicht läuft könne man „jeden Monat kündigen“.
Egal, ob man ein Besprechungszimmer für eine Stunde, einen Konferenzraum für einen halben Tag oder einen Büroraum für einige Monate sucht, die Nutzer zahlen nur das, was sie brauchen. Zudem können sie das WLAN und einen Drucker benutzen.
Den Namen „HeimatOffice“ hat Kopsch gewählt, „weil der Begriff ,Heimat’ derzeit ein positive Wiederbelebung erfährt“. Durch mehr Freizeit und weniger Fahrtkosten sollen die bisherigen Pendler Lebensqualität gewinnen. Die ersten Nutzer hat das Anfang November eröffnete Bürohaus, das auf halber Strecke zwischen Marienplatz und Bahnhof liegt, schon. Sie kommen laut Kopsch vor allem aus dem IT- und Kreativ-Bereich sowie aus dem Vertrieb. Im Januar will Kopsch erweitern. Dann kommt das zweite Obergeschoss hinzu, in dem auch ein Konferenzraum für bis zu 20 Personen eingerichtet wird.
Jutta Liebmann von der städtischen Wirtschaftsförderung, die das Unternehmer-Frühstück organisiert, sieht im „HeimatOffice“ „eine Bereicherung für Weilheim“, da es Arbeitskräfte in der Stadt halte und zur Wertschöpfung beitrage. Einen weiteren Nutzen der Einrichtung sieht sie darin, dass Gründern der Start in die Selbstständigkeit erleichtert wird.
Das Unternehmer-Frühstück im „HeimatOffice“ war das dritte und letzte in diesem Jahr. Die Reihe, die auf Netzwerken in lockerer Atmosphäre setzt, wird 2019 fortgesetzt. Ort und Zeit der nächsten Veranstaltung stehen aber noch nicht fest.
Alfred Schubert