Hausbesitzerverein warnt für Region Weilheim: Immobilienpreise steigen weiter

Die Immobilienpreis rund um Weilheim ziehen weiter an. Das stellte nun der Haus- und Grundbesitzerverein Weilheim bei einer Versammlung fest - und bot Lösungen.
Weilheim – „Wir liegen bei aktuell 1900 Mitgliedern, das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Damit sind wir einer der größten Vereine in der Stadt“, erklärte „Haus und Grund“-Geschäftsführer Christian Lex. Beratungsschwerpunkte im vergangenen Jahr waren neben der Thematik rund um Straßenausbaubeiträge vor allem Mieterhöhungen. „Das lag an der Verunsicherung durch die Mietpreisbremse, die sich zu einer Mietpreisbeschleunigung entwickelte“, so Lex.
Entwicklungen am Immobilienmarkt zeigte davor Vereinschef Wolfgang Sartory auf. „In München kosten Wohnungen inzwischen im Schnitt 8500 Euro pro Quadratmeter“, berichtete er. „In Weilheim und Penzberg wurden im laufenden Jahr die 5000 Euro dafür erreicht.“ So seien die Preise vor Ort für Neubauwohnungen für viele unbezahlbar geworden. Weil die Anzahl der Baugenehmigungen in der Region nach dem Hoch von 2016 (mit 964) aktuell rückläufig ist und sich im laufenden Jahr bei vermutlich rund 700 einpendelt, rechnet Sartory mit keiner Entspannung. „Die Preise dürften auf hohen Niveau bleiben,“ sagte der Vorsitzende, der sich im besten Falle eine Stagnation vorstellen kann, da die Zinsen nach wie vor günstig sind und es kaum Alternativen bei Geldanlagen gibt. „Von einer Immobilien-Blase sind wir allerdings noch weit entfernt“, so Sartory.

Etwas günstiger sind die Quadratmeterpreise im Westen des Landkreises. In Peißenberg, Schongau und Peiting „liegen wir aber auch schon über 4000 Euro“, führte Sartory aus. Auch bei den Bestandsobjekten schießen die Preise nach wie vor durch die Decke. Die Durchschnittswerte für Einfamilienhäuser im Landkreis stiegen binnen kurzer Zeit um über 100 000 Euro auf jetzt 570 000 Euro. „In Weilheim und Penzberg ist dafür eine Million bereits überschritten“, berichtete Sartory. Die Bodenpreise in beiden Städten lägen zum Teil bei über 1000 Euro pro Quadratmeter.
Bei den Mietpreisen, die ebenfalls gestiegen sind, gibt es auch ein starkes Gefälle zwischen Stadt und Land. Bei der Vermietung sind die Makler inzwischen fast komplett außen vor, da Wohnungsbesitzer die Maklerkosten sparen und selbst inserieren. „Die Nachfrage nach Mietwohnungen und -häusern wird sehr groß bleiben“, prophezeit Sartory angesichts der attraktiven Region im Speckgürtel von München. Aus seiner Sicht gibt es nur ein Mittel, um der sich nach oben drehenden Preisspirale zu entkommen: „Es müssen mehr Wohnungen gebaut werden, und das ist nur umsetzbar, wenn eine Liberalisierung des Baurechts erfolgen würde.“
Bei Neuwahlen wurde Sartory im Amt des „Haus und Grund“-Vorsitzenden bestätigt. Neuer zweiter Vorsitzender und damit Nachfolger von Siegfried Thalmaier, der nicht mehr kandidierte, ist Bernhard Strobl.
Von Roland Halmel