Weilheim zieht Notbremse bei Mieten
Weilheim - Zulässige Erhöhung soll künftig bei maximal 15 Prozent binnen drei Jahren liegen, bisher sind 20 Prozent erlaubt
Wenn die Miete für eine Dreizimmer-Wohnung um 20 Prozent binnen drei Jahren steigt, kann das bedeuten: Wer heute 600 Euro (kalt) zahlt, muss in drei Jahren mit 720 Euro rechnen. Und das ist vom Gesetz abgedeckt. Die Stadt Weilheim will nun dem Beispiel der Stadt München folgen und dem ständig steigenden Mieten zumindest einen (kleinen) Riegel vorschieben. Die Mitglieder des Hauptausschusses beschlossen, dass Mietsteigerungen bei bestehenden Verträgen nicht mehr 20, sondern höchstens noch 15 Prozent betragen dürfen. Maßstab für die Erhöhungen sind die so genannten ortsüblichen Mieten, die aber stetig steigen, wenn die Mietpreiserhöhungen bis 20 Prozent ausgereizt werden. Dass die Stadt jetzt regulierend eingreifen kann, liegt an einer Änderung des Mietrechtsgesetzes, die seit 1. Mai diesen Jahres gilt. Demnach können die Bundesländer in „Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt“ eine Verordnung erlassen und somit die Kappungsgrenze für Mieterhöhungen auf 15 Prozent senken. Die Kommunen müssen das aber beantragen. Weilheim gilt unter anderem wegen seiner Nähe zu München und der im Regelfall guten Bahnverbindung als Stadt mit „angespanntem Wohnungsmarkt“.