Auf den letzten Drücker:„Ge-Rey“ bleibt erstklassig

Spannung pur: Die Frisbee-Spielgemeinschaft aus Geretsried und Regensburg hat das Relegationsspiel gegen Karlsruhe gewonnen.
Geretsried – Nun, es klingt banal. Ein bisschen in die Luft springen, Handflächen öffnen, die Frisbee fangen – hat jeder schon mal im Park gemacht. Wie Michael Göttler da im Vollsprint die Scheibe aber aus zwei Metern pflückt, ist viel mehr – die Krönung einer packenden Saison. Denn die Ultimate-Spielgemeinschaft aus Geretsried und Regensburg namens „Ge-Rey“ bleibt erstklassig. Ein weiteres Kapitel der märchenhaften Geschichte, die 2016 mit dem Aufstieg aus der dritten in die zweite Liga begonnen hatte.
Nach einem Sieg aus fünf Partien am ersten Spieltag versprach die Mission Klassenerhalt das erwartet schwere Ziel zu werden. In Kiel galt es nun, unter die besten zwölf von 16 Teams zu kommen. In den zwei letzten Gruppenspielen gelang „Ge-Rey“ ein 10:8-Erfolg gegen Bremen. Ungemein wichtig, zumal die Punkte gegen den direkten Konkurrenten in die zweigeteilte Abstiegsrunde der letzten Acht mitgenommen wurden. So kam es nur noch zum Duell mit den anderen beiden Gruppengegnern. Mit den „Frizzly Bears“ aus Aachen wartete hier ein harter Gegner für das im Abstiegskampf unerfahrene Team. „Wir sind gut gestartet und haben Druck auf den Gegner ausgebaut. Doch die Aachener haben uns mit ihrer Erfahrung zu Fehler gezwungen“, berichtet Benedikt Leinauer nach der 10:15-Niederlage.
Besser lief dagegen das norddeutsche Pendant von Ge-Rey, die Spielgemeinschaft aus Bockrum und Osnabrück. Von einem Nord-Süd-Gefälle konnte in dem packenden Duell jedenfalls nicht die Rede sein. „Wir sind besser in die Partie gekommen als gegen Aachen. In einem fairen Spiel mit hohem Spirit hat dann unsere Powerline den entscheidenden Punkt zum 15:14 gemacht“, freut sich Leinauer.
Doch noch war nichts gewonnen und nichts verloren, denn Platz zwei in der Abstiegsgruppe bedeutete Relegation. Nach monatelangem Rackern auf Trainingswochenenden und Vorbereitungsturnieren hing das große Saisonziel am seidenen Faden – und an einem alles entscheidenden Spiel. Was dann in der Partie gegen Karlsruhe folgte, war ein nervenaufreibender und leidenschaftlicher Kampf. Nach ausgeglichenem Start und einem 4:4-Zwischenstand setzte sich Ge-Rey bis zur Halbzeit mit 8:4 ab. Doch die „Gummibärchen“ aus Karlsruhe kämpften sich auf 7:9 heran. Spätestens jetzt waren auch die Nerven der daheim gebliebenen Spieler und Bekannten vor dem Onlinestream im Internet dem Zerreißen nahe. Doch „Ge-Rey“ blieb cool und machte mit einem 13:10-Sieg alles klar. „Wir waren mit viel Feuer und Leidenschaft dabei. Jetzt wird erst einmal gebührend gefeiert und nächstes Jahr heiß es dann wieder erste Liga“, jubelt Teamsprecher Leinauer. Dominik Hager