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Bundesfreiwillige im Badehaus: Hörl und Schauer ziehen Bilanz

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Von: Peter Herrmann

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Michaela Stögbauer, Saxofonist David Jäger und Kurt Schürzinger
Theaterstück: Brachten die Badehausbesucher zum Nachdenken und Schmunzeln: (v.l.) Michaela Stögbauer, Saxofonist David Jäger und Kurt Schürzinger. © Peter Herrmann

Waldram – Zwei Frauen haben sich durch ihr Engagement im Erinnerungsort am Kolpingplatz nahezu unentbehrlich gemacht. Beim Theaterabend blickten Felicitas Hörl und Nathalie Schauer auf ihre Einsätze zurück.

Vor der Aufführung des von Franz Csiky geschriebenen Theaterstücks „Fremd.Sein.Heimat“ ließen die scheidenden Bundesfreiwilligen ihre Erlebnisse im Waldramer Badehaus noch einmal Revue passieren. Ob Recherchearbeit im Stadtarchiv, schweißtreibende Renovierungsmaßnahmen im Büro oder das Führen von Zeitzeugen-Interviews – Felicitas Hörl und Nathalie Schauer erledigten alle Aufgaben zuverlässig.

„Am schönsten sind die Veranstaltungstage im Badehaus“

„Am schönsten sind die Veranstaltungstage im Badehaus“, erklärte Nathalie Schauer. Die 19-Jährige fragte mit ihrer damaligen Mitschülerin Felicitas Hörl am Geretsried Gymnasium zunächst bei ihrer Lehrerin Eva Greif an, ob die Bundesfreiwilligenstelle im Badehaus noch frei sei.

„Beide wussten schon ein halbes Jahr vor dem Abitur genau, was sie wollten“, erinnerte sich Greif in ihrer Laudatio. Die einzige Bedingung der Schülerinnen: Sie kommen nur im Doppelpack. „Nach den Vorstellungsgesprächen war klar, dass wir sie beide haben wollten“, erklärte Greif.

Die Lehrerin engagiert sich auch als Mitglied des Vereins „Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald“ und war schnell angetan vom Einsatz der Bundesfreiwilligen. Gerade bei der Begleitung von Schülerführungen erwiesen sich die dynamisch zupackende Hörl und die ruhige Schauer als ideales Gespann.

Zum Abschied gibt es Schokolade

Gerlinde Berchtold, Sozial- und Familienreferentin des Wolfratshauser Stadtrats, lernte Hörl schon 2017 auf einem Jugendforum in der Loisachhalle kennen. „Sie kam auf mich zu und schlug mir vor, ein Jugendparlament zu gründen“, berichtete Berchtold. Dass diese Idee bis heute nicht verwirklicht wurde, bremste Hörl nicht.

„Was wir wirklich brauchen, ist mehr Wertschätzung für junge Menschen, die sich sozial und politisch engagieren“, wünschte sich Berchtold. Als „Nervennahrung“ für künftige Herausforderung überreichte sie den beiden Badehaus-Helfern Schokolade.

Nachdenkliches Theaterstück mit Lachern

Danach brachten die Schauspieler Michaela Stögbauer und Kurt Schürzinger sowie der Saxofonist David Jäger die rund 50 Gäste mit der Aufführung eines gleichermaßen humorvollen und nachdenklichen Theaterstücks zum Lachen.

Die Geschichte eines Geschwisterpaars, das nach dem Tod der Tante einen Fluchtkoffer mit Aufzeichnungen über die Vertreibung der Familie aus dem Böhmerwald erbt, passte gut zu den Exponaten im Badehaus.

Badhaus sucht nach neuen Freiwilligen

Noch entspannter gestaltete sich das abschließende Beisammensein am Kolpingplatz, bei dem Hörl und Schauer noch weitere Anekdoten zum Besten gaben. Nun sucht der Badehaus-Verein händeringend nach Ersatz für die beiden Bundesfreiwilligen, die im Herbst ihren Dienst beenden. Bewerbungen können an die E-Mail-Adresse info@erinnerungsort-badehaus.de geschickt werden. Peter Herrmann

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