Bereits vergangenes Jahr hatte die Gemeinde vorbeugende Schritte eingeleitet, um die Leistungsfähigkeit der Gemeinde zu gewährleisten und dafür die Gebühren im Bereich Kindergarten und Wasserversorgung erhöht. Auch heuer musste Bentz erneut steigende Personalkosten im Etat mit einkalkulieren, die sich gegenüber dem Ansatz von 2022 um 290.000 Euro erhöhten. „Im Verwaltungshaushalt ist der größte Ausgabeposten nun einmal der Betrag für Personalkosten“, erklärte die Kämmerin. Sie setzte hierfür 2,4 Millionen Euro an.
Diskussionsbedarf hatten die Gemeinderäte beim Thema Kreisumlage, die von der Kommune an den Landkreis bezahlt wird. Den Hebesatz hat der Kreis auf 50,54 Punkte angehoben, dennoch verringert sich die Kreisumlage für Königsdorf um 290.000 Euro. Demnach reduziert sich der Ansatz auf 2,26 Millionen Euro. Der Grund dafür liegt darin, dass für die Umlage 2023 die Finanzkraft im Jahr 2021maßgebend ist. „Wir befinden uns jetzt wieder auf Normalniveau“, sagte Rathauschef Rainer Kopnicky. Wie Kopnicky erklärte, habe die Gemeinde aufgrund der hohen Gewerbesteuereinnahmen durch ein Unternehmen, das jetzt nicht mehr ansässig ist, bis zum Vorjahr eine so hohe Kreisumlage zahlen müssen. Die Höhe der Kreisumlage nivelliere sich nun wieder.
Georg Stöckl (UBL) gab zu bedenken: „Die Kreisumlage ist zwar niedriger, nur der Prozentsatz selbst über 50 Prozent nimmt uns schon die Luft zum Atmen.“
Im Vermögenshaushalt kalkuliert die Kämmerin mit Zuweisungen von Bund und Land in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro. Auf der Sollseite stehen allerdings 5,8 Millionen Euro, die für verschiedene Investitionen angesetzt sind, sagte Bentz. Oberste Priorität habe der Neubau der Turnhalle nebst Räumlichkeiten für die Mittagsbetreuung. Außerdem stehen auf der Agenda: Neubau und Sanierung des Bestandes von Schmutz- und Regenwasserkanal, Breitbandausbau und infrastrukturelle Sanierungsarbeiten sowie der Anbau des Schönrainer Feuerwehrhauses. Auch die Umwandlung von Barvermögen durch Grundstückserwerb sei geplant.
Um den Vermögenshaushalt auszugleichen, nimmt die Kommune ein Darlehen in Höhe von 4,1 Millionen Euro auf. Es ist für den Bau der Turnhalle inklusive Räume für die Mittagsbetreuung gedacht. 211.000 Euro plant Bentz, vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt zuzuführen.
„Kostenintensive Investitionen müssen heuer gut durchdacht sein“, gab die Kämmerin den Ratsherren mit an die Hand. Auch in unsicheren Zeiten soll die Gemeinde in keine finanzielle Schieflage geraten.