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Kulturverein Isar-Loisach löst Mietvertrag am Schwankl-Eck in Wolfratshausen auf

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Andrea Poloczek (KIL), Robert Klingel (DLRG), KIL-Vorsitzende Assunta Tammelleo, Vermieterin Monika Schille, KIL-Mitglieder Daniela Satzinger und Dieter Klug, Musiker Titus Vollmer sowie (vorne v. l.) Thorsten Thane und Bernd Satzinger vom KIL
Blicken trotz Schließung optimistisch in die Zukunft: (v. l.) Andrea Poloczek (KIL), Robert Klingel (DLRG), KIL-Vorsitzende Assunta Tammelleo, Vermieterin Monika Schille, KIL-Mitglieder Daniela Satzinger und Dieter Klug, Musiker Titus Vollmer sowie (vorne v. l.) Thorsten Thane und Bernd Satzinger vom KIL. © Peter Herrmann

Wolfratshausen - Am 15. August 2020 eröffnete der Kulturverein Isar-Loisach (KIL) den „Kunstturm“ am Schwankl-Eck. Nach rund 30 Veranstaltungen mit etwa 2.500 Besuchern endet nun das Mietverhältnis.

Das markante Gebäude am Obermarkt galt einst als Tor zur Altstadt. Nachdem Anton Schwankl dort 1826 eine Buchbinderei gegründet hatte, war in den Räumen später auch die Druckerei einer Heimatzeitung, eine Buchhandlung und Galerien untergebracht.

„Wir hatten eine supertolle Zeit im Kunstturm“, erklärte KIL-Mitglied Daniela Satzinger bei einem Pressegespräch. Neben Kunstausstellungen fanden dort auch Theateraufführungen, Chorproben und Konzerte statt. Möglich war dies durch den ehrenamtlichen Einsatz des Kulturvereins, dessen Mitglieder über 1.000 Stunden für die Betreuung von Künstlern, Organisation und Reinigungsarbeiten geleistet hatten. Gemeinsam mit der DLRG Schäftlarn-Wolfratshausen wurde zudem vorübergehend eine Corona-Teststation im Schwankl-Eck betrieben.

„Nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar erleben wir einen dramatischen Spendeneinbruch“

Die Gründe für die Kündigung des Mietverhältnisses sind vor allem finanzieller Natur. „Nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar erleben wir einen dramatischen Spendeneinbruch“, verriet KIL-Vorsitzende Assunta Tammelleo. Zudem hoffte der Verein bislang vergeblich auf einen Zuschuss der Stadt Wolfratshausen, die die beantragte Fördersumme von 12.000 Euro aufgrund fehlender Belege bisher noch nicht bewilligt hat.

Laut Tammelleo liege dies vor allem an den Versäumnissen eines Steuerberaters. Damit fehlt dem Kulturverein die Planungssicherheit und das finanzielle Fundament für die Durchführung weiterer Veranstaltungen im Kunstturm. Somit wird in diesem Frühjahr nur noch eine letzte Ausstellung des österreichischen Karikaturisten Gerhard Haderer zu sehen sein. „Ich bin sehr traurig, dass das hier alles endet“, bedauerte Vermieterin Monika Schille. Zusammen mit ihren Mann John sucht sie einen Nachfolger für den KIL. „Wir sind aber nicht tatenlos und blicken mit gemäßigtem Optimismus in die Zukunft“, zeigte sich Tammelleo unermüdlich.

Mit der Kulturbühne Hinterhalt in Gelting sowie der Galerie an der Elbestraße in Geretsried stehen dem Verein weitere Spielstätten zur Verfügung. Zudem erwartet der KIL beim Auftritt von Gerhard Polt und den Well-Brüdern am 28. Februar eine ausverkaufte Loisachhalle. Der bekannte Humorist, der im Mai seinen 81. Geburtstag feiert, gilt als einer der prominentesten Unterstützer des Kulturvereins.

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