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50 Jahre Oberland Werkstätten: Historie und Gegenwart – Tag der offen Tür

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Von: Rainer Bannier

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Frau steht an einem Tisch und bedient eine Spannvorrichtung und erklärt ihre Arbeit den Zuschauern.
Die Oberland Werkstatt in Geretsried. © Peter Herrmann

Geretsried/Gaißach - Seit 50 Jahren besteht die gemeinnützige Oberland Werkstätten GmbH.

Die Oberland Werkstätten GmbH, die 1973 von den drei Lebenshilfe-Kreisvereinigungen Bad Tölz, Wolfratshausen und Weilheim gegründet worden ist, besteht mittlerweile seit 50 Jahren. Zu diesem Anlass findet am Freitag, 31. März, von 13 bis 17 Uhr im Betrieb Geretsried ein Tag der offenen Tür statt.

Die Oberland Werkstätten beschäftigen in ihren vier Betrieben Gaißach, Geretsried, Polling und Miesbach sowie in mehreren Außenstellen rund 600 Menschen mit Behinderung. Mit kleinen provisorischen „beschützenden Werkstätten“ in Bad Tölz und in Polling hat 1970 alles angefangen. Eröffnet hatten sie die von betroffenen Eltern gegründeten örtlichen Lebenshilfe-Vereinigungen. Dort wurde eine kleine Anzahl erwachsener Menschen mit geistiger Behinderung in Obhut genommen und mit einfachen Bastelarbeiten beschäftigt, die ihrer Schulpflicht an den lebenspraktisch orientierten Förderschulen entwachsen waren.

Dann war es der Bezirk Oberbayern, der die Lebenshilfe-Kreisvereinigungen davon überzeugen konnte, als Gesellschafter gemeinsam eine größere Einheit und einen schlagkräftigen regionalen Verbund zu gründen: die „Oberland Werkstätten“. Der Bezirk war und ist nämlich der zuständige Kostenträger für Maßnahmen zur Eingliederung von Menschen mit Behinderungen. Vollzogen wurde der Zusammenschluss am 1. April 1973. Tölzer Vorstand war damals Maria Schnitzer.

Werkstatt in Gaißach Sitz der Gesellschaft

Im Jahr 1979 wurde der erste Werkstatt-Neubau in Gaißach in Betrieb genommen, der heute noch Sitz der Gesellschaft ist. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten begann die eigentliche Erfolgsgeschichte der Oberland Werkstätten im März 1982 mit Geschäftsführer Martin Zeller. 1989 wurde ein Werkstatt-Neubau in Polling bezogen, 1996 ein neuer Betrieb an der Geretsrieder Gustav-Adolf-Straße. 1998 kam der Neubau des Betriebs Miesbach hinzu.

Die Oberland Werkstätten sind heute leistungsfähige Zulieferer für die Industrie und Dienstleister in vielen Bereichen: in der Metall- und Holzbearbeitung, Montage, Verpackungstechnik, Wäscherei und Essens-Service. Daneben hat die während der Gründerjahre im Vordergrund stehende Eigenproduktion an Bedeutung verloren.

Kooperation wie mit Roche Diagnostics sind die neue Zukunft

Statt dessen sind heute die eingegangenen Kooperationen mit namhaften regionalen Partner-Unternehmen wie etwa mit dem Weltkonzern Roche Diagnostics in Penzberg, wegweisend. Nachdem der langjährige Geschäftsführer Martin Zeller 2015 aus dem Unternehmen ausgeschieden war, übernahm Oliver Goselits dessen Posten. Der 49-jährige Sozialpädagoge war vormals Geschäftsführer der Lebenshilfe Tirol.

Goselitz hat das Unternehmen weiterentwickelt und neu strukturiert. Insbesondere wurde auch das Angebot von Arbeitsplätzen für Menschen mit seelischen Erkrankungen stetig ausgebaut. Dafür wurde im vergangenen Jahr ein Neubau in Geretsried bezogen. Insgesamt sind mehr unterschiedliche Arbeitsbereiche geschaffen worden. „Darauf legen wir großen Wert“, betont Goselitz: „Wir gestalten den Inklusionsprozess von Menschen mit Behinderung im allgemeinen Arbeitsmarkt mit. Das wollen wir heuer feiern.“

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