Einer machte sich nun die Mühe, rund 300 Briefe fälschlicherweise im Namen der Gemeinde zu verfassen und im gesamten Ortsteil zu verteilen. In dem Schreiben werden alle dazu eingeladen, „sich aktiv an der Mitgestaltung des neuen Kreisverkehrs zu beteiligen“. Ein Kreisel für den wohlgemerkt das staatliche Bauamt Weilheim zuständig ist. Die Behörde hat jedoch nie behauptet, an besagter Stelle in Ascholding einen Kreisverkehr zu veranlassen.
In dem falschen Brief wurden drei Gestaltungsvarianten aufgezählt. Zwischen Blumenfeld, Begrüßungsschild und Metallkunst hätten die Empfänger auswählen können. Schließlich hätte man die bevorzugte Gestaltung der Gemeinde bis zum 30. Juni telefonisch oder per E-Mail mitteilen können. Nur das Rathaus hatte einen solchen Brief nie veranlasst.
Wer tatsächlich hinter dem Streich steckt, darüber könne man nur spekulieren. „Ich denke, dass es auf jeden Fall jemand aus Ascholding war“, vermutet Donner. Mehr Arbeit habe es für die Mitarbeiterinnen der Verwaltung nicht bedeutet. Vorgewarnt vom Bürgermeister Josef Hauser, der selbst in Ascholding wohnt, nahm die Gemeinde laut Donner um die zehn bis zwölf Anrufe entgegen. „Viele hatten sich schon gedacht, dass das Schreiben nicht von uns war“, erklärt der Geschäftsleiter weiter. Sie hätten sich lediglich vergewissern wollen, dass es sich um einen Scherz handelt. Ein Paar seien aber drauf reingefallen, und hätten direkt ihre Vorschläge durchgeben wollen.
In einem Kuvert ohne Briefkopf, ohne Briefmarke und ohne Unterschrift aber mit rundem Stempel mit der Aufschrift „Gemeinde Dietramszell“ wurde das Schreiben an die Haushalte zugestellt. „Originell, aber nicht von uns“, schmunzelt Donner. Auch Bürgermeister Hauser nimmt den Pfingstscherz mit Humor auf. „Es war ja gut gemeint und wenn am Ende was dabei raus kommt, dann ist das umso besser.“ Ihm ist das Thema bekannt und auch er hält einen Kreisverkehr für eine „gute Idee“ um die Geschwindigkeit zu entschleunigen.
Mittlerweile habe man das Anliegen an das staatliche Bauamt Weilheim weitergeben. Donner: „Dort muss aber erst für das Thema sensibilisiert werden.“