Dagegen zeigen Ute und Bettina Frevert auf den von ihnen zusammengestellten Collagen auch seltene Aufnahmen aus der Geschichte der DDR und BRD. Fotos von einem Open-Air-Rockkonzert stehen im Kontrast zu sozialistisch geprägten Kinderbuchillustrationen oder einem in den 1960er-Jahren aufgenommenen Aufklärungsbild eines nackten Paares. Dazu einen kurzen Text zu verfassen, sei angesichts der Faktenfülle „durchaus schwierig“ gewesen. Am Ende des Livestreams ruft Sybille Krafft zu einer interaktiven Mitwirkung der Online-Teilnehmer auf. Dabei wurde deutlich, dass sich die Bewertung einiger Gefühle im Laufe der Zeit geändert hat. So galt Neugier noch im 19. Jahrhundert als negative weibliche Charaktereigenschaft, wurde bei Männern aber als Wissbegierig gelobt.
Am Ende der Vernissage bat Jonathan Coenen um Spenden und finanzielle Unterstützung für den Erhalt des Erinnerungsortes. „Auch uns hat Corona schwer getroffen und wir sind für Einnahmen sehr dankbar“, erklärte der Badehaus-Vize-Vorsitzende. ph
Die Ausstellung „Die Macht der Gefühle“ ist jeden Freitag von 9 bis 17 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 13 bis 17 Uhr im Badehaus zu sehen.