„Die Schaltzentrale der Wiesn“

Deining/München - Am morgigen Samstag beginnt das Münchner Oktoberfest. Für den reibungslosen Ablauf ist der Deininger Hans Spindler verantwortlich.
Am morgigen Samstag beginnt das Münchner Oktoberfest. Für den reibungslosen Ablauf ist der Deininger Hans Spindler verantwortlich. Der 53 Jahre alte Eglinger Gemeinderat ist Leiter des Sachgebiets Veranstaltungen im Münchner Rathaus und organisiert Jahr für Jahr das größte Volksfest der Welt. Unser Mitarbeiter Sebastian Dorn sprach mit Spindler über die Aufregung vor dem Wiesn-Start und private Volksfest-Besuche.
Herr Spindler, der Start der Wiesn 2014 steht unmittelbar bevor. Ist der Großteil der Arbeit für Sie inzwischen erledigt?
Ja, ein großer Teil ist abgearbeitet. Es bleibt aber weiter eine Menge zu tun. Momentan sind noch nicht alle Schausteller auf der Theresienwiese angekommen. Wir müssen sie mit Zufahrtsberechtigungen versorgen und auf ihre Plätze einweisen. Durch kurzfristige Absagen oder falsche Maßangaben der Schausteller gibt es auf dem Festgelände außerdem noch vereinzelt Lücken. Die werden wir bis zum Start am Samstagmittag natürlich schließen.
Welche Aufgabe haben Sie genau in der Münchner Verwaltung?
Als Sachgebietsleiter bin ich für die Auer Dult, die dreimal im Jahr stattfindet, den Münchner Christkindlmarkt, die Wiesn und das Stadtgründungsfest zuständig. Wir kümmern uns um die Ausschreibung, die Platzvergabe und die Infrastruktur. Außerdem koordinieren wir den Wachdienst, die Müllabfuhr und Straßenreinigung. Hinzu kommen die Straßensperrungen und noch viele weitere Aspekte.
Wann fällt die Anspannung der vergangenen Wochen von Ihnen ab?
Eine Erleichterung ist es, wenn’s am Samstag auf der Theresienwiese endlich los geht. Die große Anspannung fällt aber erst ab, wenn das Oktoberfest vorbei ist.
Wo sind Sie während der Wiesn anzutreffen?
Wir haben unser Büro direkt auf der Theresienwiese. Wir sind also das ganze Jahr mittendrin im Geschehen. Während des Oktoberfestes übernehmen wir das Festbüro. Das ist sozusagen die Schaltzentrale der Wiesn. Wir stehen bei Fragen oder Wünschen der Gäste, aber auch bei Fragen von Schaustellern und Rettungskräften quasi rund um die Uhr zur Verfügung. Mein Stellvertreter und ich sind die verantwortlichen Leiter. Einer von uns beiden ist täglich von 9 bis 23 Uhr vor Ort.
Bleibt dann überhaupt Zeit für einen privaten Wiesn-Besuch?
Leider nein, das Oktoberfest ist für mich eine rein berufliche Angelegenheit. Einerseits fehlt die Zeit. Andererseits wäre ein Bummel über die Theresienwiese auch keine richtige Freizeit, weil man alles durch die Arbeitsbrille sieht. Da könnte ich nicht entspannen.
Zum Glück gibt’s ja bei uns im Nordlandkreis auch einige Feste…
(lacht) Das stimmt, da kann man dann gemütlich zusammensitzen. Wobei ich ehrlich gesagt privat gar nicht mehr der Volksfest-Gänger bin. Das ist vielleicht ein bisschen mit einem Metzger vergleichbar. Der isst nach der Arbeit wahrscheinlich auch lieber etwas Süßes.