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Das Ascholdinger Hallenbad ist seit zwei Wochen – wieder einmal – geschlossen. Jetzt berät der Bauausschuss darüber, ob es repariert werden soll.
Dietramszell – Das Ascholdinger Hallenbad ist seit zwei Wochen – wieder einmal – geschlossen. Am kommenden Dienstag berät der Bauausschuss darüber, ob die Gemeinde noch einmal in die Reparatur des 45 Jahre alten Bads investieren soll. Da es dabei laut Bürgermeisterin Leni Gröbmaier auch um eine eventuelle Auftragsvergabe geht, findet die Abstimmung im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung statt.
Schwallbehälter hat ein Leck
Was genau kaputt ist und wie viel die Reparatur kosten würde, ist im Moment noch nicht klar. Der Schwallbehälter, der das überlaufende Wasser auffängt, hat offensichtlich ein Leck, erklärte Gröbmaier auf Nachfrage unserer Zeitung. Möglicherweise sei das aber nicht der einzige Defekt. „Auf jeden Fall ist die Sicherheit der Badegäste unter diesen Umständen nicht gewährleistet“, so die Rathauschefin. Bis Dienstag sollen mehrere Firmen den Schaden begutachten und Angebote zur Instandsetzung abgeben. Je nachdem, in welcher Höhe diese liegen, kann der Bauausschuss dann entweder direkt die Reparatur beauftragen oder das Thema an den Gemeinderat weiterreichen. Dann muss das übergeordnete Gremium darüber entscheiden, ob das Bad endgültig geschlossen wird. Dessen nächste Sitzung steht am 10. Dezember auf dem Plan.
Technik und Gebäudestatik haben altersbedingte Mängel
Erklärtes Ziel der Dietramszeller Rathauschefin war bislang, den Schwimmbetrieb nach Möglichkeit so lange aufrechtzuerhalten, bis das interkommunale Hallenbad in Geretsried eröffnet, voraussichtlich im Herbst 2020. In der Vergangenheit hatte Gröbmaier jedoch immer wieder betont, dass die Gemeinde Reparaturkosten im fünfstelligen Bereich oder höher nicht mehr schultern werde. Mehrfach waren bereits größere Renovierungsarbeiten nötig gewesen, weil die Technik und die Gebäudestatik altersbedingte Mängel aufwiesen.
Für Vereine eine Katastrophe
Das Ascholdinger Bad nutzen nicht nur mehrere umliegende Schulen für den Schwimmunterricht. Auch die Wasserwacht und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, die Volkshochschule und mehrere Sportvereine trainieren dort. Für die käme die vorzeitige Schließung einer Katastrophe gleich: „Ausweichmöglichkeiten gibt es nicht“, sagt Christian Winklmeier, technischer Leiter und zuständig für die Rettungsschwimmerausbildung bei der Wasserwacht Wolfratshausen. Kein Hallenbad habe noch Kapazitäten frei, in denen in der Zwischenzeit das notwendige Training der Jugend- und Erwachsenengruppen abgehalten werden könnte.
Selbst wenn sich der Bauausschuss für eine erneute Reparatur ausspricht, wird das Ascholdinger Bad aber erst nach den Weihnachtsferien wieder aufsperren, fürchtet Gröbmaier. Denn allein das Wiederbefüllen und Aufheizen dauere etwa eine Woche. Vorausgesetzt, der Schaden lasse sich zeitnah und mit vertretbarem finanziellen Aufwand beheben.
cw
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