Heilands Faszination für Geschichte und den Geschichtsunterricht geht weit in die Schulzeit zurück, „sie war eigentlich schon immer da“. So war ihr der entsprechende Leistungskurs am Gabriel-von-Seidel-Gymnasium in Tölz quasi eine Selbstverständlichkeit. Das akribische Interesse an „altem Stoff“ lenkte sie mit einigen spannenden Zwischenstationen und diversen Pseudonymen von einer Buch-Veröffentlichung zur nächsten. Immer mehr in Richtung Historienroman. Die wichtigsten Stationen: „Pearl – Liebe macht sterblich“ (2017), „Im Land der Weihnachtssterne“ (2020) und „Wiedersehen im Land der Weihnachtssterne“ (2020).
Mit dem Roman „Das Mädchen aus Glas“ verarbeitete Heiland den frühen Tod ihrer Mutter: „Den Großteil zu dem Buch habe ich geschrieben, da lag meine Mutter im Krankenhaus. Das war die Hölle, aber das Schreiben hat mir geholfen.“ Nach nur wenigen Wochen starb Jutta Heiland an Bauchspeicheldrüsen-Krebs. Unter dem Pseudonym „Julie Hilgenberg“ setzte die damals 26-jährige ihrer Mutter ein literarisches Denkmal. Hilgenberg war ihr Mädchenname. Heilands Schmerz über den frühen Verlust ist noch heute spürbar, doch hat die junge Autorin ihn in Empathie und Einfühlungsvermögen wandeln können.
Das half ihr auch bei der Recherche zur Vita von Lady Di. Heiland hat sich im Vorfeld mit Literatur rund um das britische Königshaus eingedeckt und sich beim Schreiben mehr und mehr in die Figur der Diana eingefühlt: „Und zwar mit allen Höhen und Tiefen, die Diana zu einer so starken Persönlichkeit haben werden lassen.“ Sie vermutet, dass Diana nur deshalb ein so feinfühliger Mensch sein konnte, weil sie Leid und Schmerz kannte: „Sie ist mir in dem Jahr des Recherchierens und Schreibens eine Freundin geworden.“ Heiland teilte quasi den Schmerz, wie den Betrug durch Charles und Camilla, die Flucht in die Bulimie, die Scheidung, den Entzug der Kinder durch die Queen und alles andere, was Diana erlebt habe, und ist sich sicher: „Obwohl sie eine Prinzessin war, war sie so nah an den Menschen.“ Das sei ihrer Meinung nach auch der Grund für ihre weltweite Beliebtheit.
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Für das Schreiben „ihrer“ Romanbiografie haben ihr die „Diana Biografie“ von Andrew Morton sowie die Biografie von Tina Brown sehr geholfen: „Da sind wirklich viele Originalzitate von ihr drin, die ich nutzen konnte.“ Viele Begebenheiten im Roman entspringen auch ihrer Fantasie. Sie sind das Resultat, wie sie sich nach eingehenden Studien von Literatur und Körpersprache, beispielsweise die Dialoge mit den anderen Mitgliedern des Königshauses ausgemalt habe. Das hätte sie, so vermutet die ausgebildete Journalistin und Schauspielerin nachdenklich, nicht geschafft, hätte sie nicht selber so tiefe Gefühle, wie die Trauer um ihre Mutter, erlebt.
Trauer in eine positive Kraft wandeln, das sei ein Potenzial, das ihrer Meinung nach in allen Frauen schlummere. „Gerade die Krisen bringen uns weiter“, ist sich die Thanningerin sicher. Es soll deshalb ein inspirierender Roman sein. Aus diesem Grund sei ihr beim Vorwort die Widmung im Sinne Dianas wichtig: „Für die wunderbaren, gefühlsbetonten, unkonventionellen, warmherzigen, rebellischen und leidenschaftlichen Frauen dort draußen. Ihr alle tragt eine Krone.“
Lesung
Julie Heiland liest aus ihrem Buch „Diana – Königin der Herzen“ am Montag, 29. November, um 20 Uhr in der Stadtbücherei Wolfratshausen am Hammerschmiedweg 3. Der Eintrittspreis beträgt zehn Euro – inklusive ein Glas Wein. Da die Plätze begrenzt sind, werden Interessenten um Reservierung unter Telefon 0 81 71/7 64 55 gebeten.
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